
Performances
Performing Exiles
„100° Diaspora“ ist als Festival im Festival konzipiert und will die große Bandbreite der künstlerisch arbeitenden diasporischen Szene Berlins zeigen. Der Bühnen-Marathon findet im Rahmen von Performing Exiles an drei Tagen auf fünf Bühnen im Haus der Berliner Festspiele statt. Eingeladen sind 45 Künstler*innen und Gruppen der darstellenden Künste, die ihren Lebensmittelpunkt in Berlin haben und die sich als diasporisch begreifen. Das Format ist inhaltlich nicht kuratiert, sondern präsentiert – nach Möglichkeit der Umsetzung und dem Prinzip first come, first served folgend – die ersten 45 Bewerbungen auf den Open Call. So bietet das Programm auch Künstler*innen, die weniger etabliert sind beziehungsweise am Beginn ihrer Karriere stehen, eine Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren und sich zu vernetzen. Ergänzt wird „100° Diaspora“ von einem Rahmenprogramm, das gemeinsam mit dem Goethe-Institut im Exil entwickelt wurde.
Daniela Marcozzi / Marcozzi Contemporary Theater
Lacuna
Bewegungstheater, 50min, Englisch
Hinterbühne
Lacuna, der zweite Teil der „Trilogy of Power“, dreht sich um die Idee, dass ein Gedanke einen Körper braucht, um zu existieren, und dass ein Geheimnis aus dem Körper, den es bewohnt, gelöscht werden muss, um erhalten zu bleiben. Wo verstecken Regierungen ihre Geheimnisse?
Daniela Marcozzi / Marcozzi Contemporary Theater – Performance | Peter Rose/Practical Works – Künstlerische Unterstützung | Peter Rose – Voiceover | Christina Kyriazidi – Dramaturgische Unterstützung | Susanne Kasper – Kostüme | Elena Arci, Paolo Grazzi – Licht
Produziert im Juni 2017 von Marcozzi Contemporary Theater in Kollaboration mit Expedition Metropolis Theater mit freundlicher Unterstützung von Theaterhaus Berlin Mitte.
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Roman Škadra
Girevik
Zirkus, 45 min, ohne Sprache
Seitenbühne
Girevik ist eine Performance mit einem Mann, einem Holzset und 22 eisernen Kettlebells. Durch die Verschmelzung von Bewegung, Klang und Skulptur entsteht eine fragile Komposition, die Anstrengung und Zusammenbruch impliziert.
Roman Škadra – Kreation und Performance | Benjamin Richter, Aleksandras Lempertas – Recherche Zusammenarbeit | Benjamin Richter, Darragh McLoughlin, Claudio Stellato – Künstlerische Beratung | Frank Kraft – Kettlebell Coach | Aleksandras Lempertas – Sound | Piotr Lemieszczuk – Licht | Tomasz Bajsarowicz – Bühnenbau | Anna-Katharina Andrees – Kostüm und Produktion
Partnerschaft/Koproduktion: CIRQUEON - Center for new circus, Center for the Development of Choreography SE.S.TA
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Residenzen: Berlin Theaterhaus - Kulturinitiative Förderband gGmbH Berlin, Schloss Bröllin e.V., Ringlokschuppen Ruhr Mülheim a. d. Ruhr, CIRQUEON Prag, SE.S.TA Žďar nad Sázavou, Jatka78 Prag.
Valentina Wong
From Non-Existent Futures
Performance, 40min, ohne Sprache
Hauptbühne
Choreografisches Solo, dessen Ausgangspunkt die Verkörperung spekulativer und dystopischer Landschaften ist. In einem fortlaufenden Beziehungsprozess mit verschiedenen Materialien wird ein ständiger Zyklus der Mutation und Neukonfiguration des Körpers ermöglicht.
Valentina Wong – Choreografie, Performance | Nicolas Russi – Licht | Matilde Amigo – Dramaturgie
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Jee-Ae Lim / HomePlus Ensemble
Like a river runs through us
Performance, 35min, Deutsch
Oberes Foyer
Die Performance dreht sich um koreanische Krankenpflegerinnen der ersten Generation, die in den 1960er und 1970er Jahren als Gastarbeiter*innen nach Westdeutschland kamen. Als Performer*innen erzählen sie Geschichten von Assimilation, Marginalisierung und Isolation, die durch Sprache, Kultur und Klasse geprägt sind.
Jee-Ae Lim – Konzept, Choreografie | Sang Hwa Nam – Dramaturgie | Kyong Soo Shin-Nolte, Ok Hi Kim-Wehnes, Keh-Sook Sin-Hermeneit, Hwa-Cha Schwabe des HomePlus Ensemble – Story, Performance
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Giuliana Corsi & Melissa Figueiredo
Ephemeroptera
Tanz, 50min, ohne Sprache
Garten
„Ephemeroptera“ ist von Eintagsfliegen inspiriert und reflektiert Vergänglichkeit, indem es einen Zusammenhang zwischen Zyklen dieser Insekten und menschlicher Existenz herstellt und neue Beziehungen von uns zur Sterblichkeit, zur Flüchtigkeit und zur Wechselwirkung mit der Umwelt andeutet.
Carla Boregas – Musik | Giuliana Corsi – Choreografie, Tanz | Melissa Figueiredo – Choreografie, Tanz | Nindya Nareswari – Lichtkunst
Vivian Ngozi Aghamelu, Doriane Mbenoun, Jarita Freydank
Ritual of Resistance
Performance, 45min, mehrsprachig
Hinterbühne
In einer rituellen Bewegungsperformance verbinden wir uns spirituell mit unseren Vorfahren. Geleitet von ihren Erinnerungen, fordern wir ihre Weisheit des Wissens, des Widerstands und der Befreiung zurück.
Vivian Ngozi Aghamelu – Konzept, Kostüme, Tanz, Produktionsleitung, Projektmanagement | Doriane Mbenoun – Konzept, Tanz | Jarita Freydank – Sound
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SHANTI VERA / CUATRO X CUATRO
LEIB, ¿Qué puede un cuerpo?
Performance, 45min, mehrsprachig
Seitenbühne
„¿Qué puede un cuerpo?“ (Was kann ein Körper tun?) ist der dritte Teil des LEIB-Projekts. LEIB bedeutet „Körper“, ist aber auch ein CONJURO aus den Bergen Südmexikos für alle, die verschwunden sind, um wieder nach Hause zu finden.
Shantí Vera – Recherche, Choreografie, Regie | Sendic Vázquez**, Jésica Elizondo***, Fermín Martínez, Arturo Lugo, Melissa Herrada**** & Shantí Vera – Kreation | Jesica Elizondo – Lichtdramaturgie | Mirtha Luz Pérez Robledo – Texte | Fermín Martínez – Tondramaturgie | Manuel Estrella***, Fermín Martínez – Musik | Arturo Lugo von Tun Project – Künstlerische Leitung | Paulina Cervantes / Maremoto Producciones & Matías Gutiérrez/Próximamente Festival – Fotografie | Fernando Frías/Maremoto Producciones – Video | Jésica Elizondo, Melissa Herrada, Sendic Vázquez, Shantí Vera – Performance | Areli Morán, Melissa Herrada & Arturo Lugo von Tun Project – Creative Production
Produktion: Fabrik Potsdam and PLATAFORMA (Deutschland), Centro Cultural Helénico, Danza UNAM, Programa MEGA 2021 y 2024 del Sistema de Apoyos a la Creación y Proyectos Culturales (Mexiko), Próximamente Festival & Workspacebrussels (Belgien) und Cuatro X Cuatro
*México en Escena Grupos Artísticos (MEGA) 2024. Sistema de Apoyo a la Creación y Proyectos Culturales (SACPC). **Creadores escénicos Cat. B 2024-2025. Sistema de Apoyo a la Creación y Proyectos Culturales (SACPC). ***Miembro del Sistema Nacional de Creadores de Arte (SNCA) 2023-2026. Sistema de Apoyo a la Creación y a los Proyectos Culturales (SACPC). ****Jóvenes Creadores 2024-2025. Sistema de Apoyo a la Creación
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Armin Hokmi
Shiraz
55min, ohne Sprache
Große Bühne
Das von Kritik und Publikum einhellig gefeierte „Shiraz“ kommt nach einem Jahr internationaler Aufführungen zurück nach Berlin. Das Stück zu bezaubernden Elektrobeats besticht durch seine Sensibilität und rückt die kollektive Arbeit des Erinnerns und des Tanzens in den Vordergrund.
Armin Hokmi – Konzept, Choreoraphie | Daniel Sarr, Luisa Fernanda Alfonso, Aleksandra Petrushevska, Efthimios Moschopoulos, Johanna Ryynänen, Emmi Venna, Charlott Madeleine Utzig, abwechselnd mit Xenia Koghilaki – Tanz, Performance | EHSXN, Reza R – Musik | Felipe Osorio Guzmán – Bühnenbild und Lichtkonzept | Vito Walter – Licht | Moriah Askenaizer – Kostüme | Vali Mahlouji – Beratung und Archivstudien des Shiraz Arts Festival (1966-1977) | Pablo Thiermann – Tontechnik
Entstanden im Austausch mit Emmi Venna.
Ko-Produktion: Festival Montpellier Danse 2024, Rosendal Teater (Trondheim), Dansehallerne (Kopenhagen), Black Box teater (Oslo), Tanzfabrik (Berlin)
Unterstützt von Arts Council Norway, Nordic Culture Fund, FFUK, Nordic Culture Point
Mit Unterstützung in Form von Residenzen von Montpellier Danse, Tanzfabrik (Berlin), Lake Studios (Berlin), Uferstudios (Berlin), DAVVI Center for Performing Arts Hammerfest
Recherche unterstützt von Dis-Tanzen
Dank an Anne Cécile Sibué, Rasmus Jensen, Diletta Sperman, Ellen Söderhult, Theaterhaus Berlin
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tạt lon
Stories from the fish market
Sprechtheater, 40min, mehrsprachig
Oberes Foyer
„Stories from the Fish Market“ ist eine Multimedia-Performance von tạt lon poetry. Durch spekulatives Geschichtenerzählen durchdringt sie die vielen Dimensionen von „Việt Nam“: territorial und immateriell, diasporisch und lokal, gespalten, wiedervereinigt und im ständigen Wandel.
Von und mit Nam Anh Nguyễn Quốc, Quang Nguyễn-Xuân
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Nitsan Margaliot
NOISES
Tanz, 45min, Englisch
Garten
„NOISES“ ist eine Reaktion, eine Antwort auf das Unbekannte, auf das Chaos, auf gesellschaftliche und innere Ängste und auf die Überzeugung, dass der Körper in der Lage ist, Unbehagen auszudrücken und sich in eine poetische Hommage zu verwandeln, die Schichten der emotionalen Geschichte aufnimmt und immer wieder umwandelt.
Nitsan Margaliot – Choreografie, Performance | Anna Chwialkowska, Maxwell McCarthy – Dramaturgie | Antoine Mermet – Sounddesign | Judith Förster – Kostüme | Gil Shachar – Bühne
Unterstützt vom European Festival Fund for Emerging Artists (EFFEA) mit einer Aufführung beim T*Danse Festival in Aosta, Italien.
Maja Zećo & Roman Stolyar
LIBERA ME
Performance, 55min, mehrsprachig
Hinterbühne
Auf der Grundlage von Interviews mit Zeitzeug*innen der jüngsten europäischen Kriege sucht die audiovisuelle Performance „LIBERA ME“ nach Wegen zur Befreiung von Ängsten, Hass und Misstrauen, die Nationen durch militärische Konflikte entzweien.
Maja Zećo, Roman Stolyar – Idee, Regie | Maja Zećo – Narration, Video | Roman Stolyar – Musik und Bearbeitung | Camila Nebbia – Saxofonsolo | Beatriz Gijón Gijón, Tisa Neža Herlec – Gesang | Grirori Kofman, Maja Zećo, Roman Stolyar – Erzähler*innen | Alyona, Joha, Svetlana, Asmir, Tatiana, Oleg, Vedrana, Jasmina, Amila, Irma, Julia, Maja – Zeug*innenstimmen der Kriege in Bosnien und der Ukraine
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GOD MILK
OUR BODY
Performance, 50min, ohne Sprache
Seitenbühne
Milch: das erste Elixier, die Wurzel des Lebens. Jetzt wird sie Frauen als Schönheit, Wellness und Status verkauft. Ein Fantasiemarkt, der sich von der ältesten Quelle ernährt, der Pflege in Kapital und Überleben in ein Spiel verwandelt.
Lauren Pringle – Regie, Produktion, Performance | Joaquina Salgado – Technical Artist | Luisa Rodriguez aka Mujer Cobra – Künstlerische Leitung, Performance | Emilia Martos – Künstlerische Leitung | Adriana Berroteran, Manoela Rangel, Kulshedra – Performance | Qoa – Komposition, Sound Art
Amanda Donato
TOUGHGUY
Tanz, 30min, ohne Sprache
Große Bühne
„TOUGHGUY“ betrachtet die ambitionierte kreative Psyche einer Frau in einer postmodernen Welt: ein Boxring voller maskuliner innerer Stimmen, die sich gegenseitig bekämpfen.
Amanda Donato – Choreografie | Ginjo Sakai, Yuki Takahashi – Tanz und Ko-Kreation | Kaan Bulak – Musik | Juan Paulo„JP“Deapera – Dramaturgie und Produktionssupport | Pilar Falco mit MXM (Mirella Brandi, Muep Etmo) – Licht
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İpek Seyalıoğlu
Notes on the tip of My Tongue: The Contemporary Art of Survival
Performance, 60min, Englisch
Oberes Foyer
„Es war einmal ein Junge, der wollte auf der Straße singen. Eigentlich wollte er gar nichts anderes tun.“
In ihrem poetischen Solo spricht İpek Seyalıoğlu, um gehört zu werden, wenn Redefreiheit rar ist.
„Lobe immer das Leben. Das ist der Weg zu singen.“
İpek Seyalıoğlu – Autorin, Performerin, Regie | Furkan Yazıcı – Artistic Collaboration | Sebastian Nübling – Outside Eye | Aşkın Kırım – Trompentenimprovisation | Henning Streck – Licht | Antje Kuhfeld, Mali Dönmez – Lichttechnik | Ron Bracht – Tontechnik
Mitternachtsgespräch mit Reflexionen, Diskussionen und Rezensionen im Anschluss an 100° Diaspora.
In Kooperation mit Goethe-Institut im Exil