Theater

Schroffenstein. Paranoia

nach Heinrich von Kleist
AG Theater der Modellschule Obersberg, Bad Hersfeld

Schroffenstein. Paranoia

Schroffenstein. Paranoia © Promo

Inhaltlicher Ansatzpunkt der Bearbeitung war der letzte Satz des leicht irren Johann: „ Das ist ein Spaß zum Totlachen!“ Er zeigt, dass das Stück bei aller Komik grundlegende und in den Stücken Kleists immer wiederkehrende Themen enthält, die auf ihre Aktualität hin überprüft und in die Gegenwart übersetzt wurden. Dabei stellte die AG Theater frappierende Ähnlichkeiten zwischen dem Kleist-Text und dem weltpolitischen Geschehen der vergangenen Monate fest, die an einigen Stellen in das Stück eingeschrieben wurden. Kommunikation gelingt in diesem Stück nicht, es herrscht ein permanenter Zustand des Miss-Verstehens und führt zu (medial vermittelten) Gerüchten, falschen Erwartungen und Ängsten, die sich zu einer Konfliktspirale entwickeln... Wir sehen das ganze Spektrum von Auseinandersetzungen: Vom Ur-Konflikt im Sandkasten bis hin zum aktuellen Krieg zwischen Staaten. Liebe und Verständigung bleiben Utopie. Im Zeitrum der Inszenierung steht nicht die Nacherzählung der Tragödie, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit den vielfach geschichteten, politischen Themen des Stücks.