Samstag, 31. Mai 2025, 13:30 –16:00 Uhr
Workshopraum 1
B(e)RATEN und MITMISCHEN – Adultismuskritische Haltung und Praxis üben

Wie beeinflusst Adultismus die Zusammenarbeit von jungen Menschen und Erwachsenen in Theaterräumen? In diesem Workshop setzen wir uns mit den Mechanismen von Adultismus auseinander und untersuchen, wie Strukturen der Macht und Partizipation wirken. Gemeinsam reflektieren wir Möglichkeiten, wie junge Stimmen aktiv und respektvoll in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und welche Haltungen und Strukturen dem noch im Weg stehen. Ein praxisnaher Raum für kritische Reflexion und gemeinsames Üben!
Mit
Wiebke Hagemeier – Theaterpädagogin und Kulturmanagerin
Friederike Dunger – Theaterpädagogin und Kulturmanagerin
Sonntag, 1. Juni 2025, 10:00 –16:00 Uhr
Workshopraum 1
KörperSprache als politische Praxis

Bewegungsworkshop
Worte können überhört, verdreht oder bewusst missverstanden werden. Sprache verbindet, schafft aber auch Barrieren durch soziale Ungleichheit, Machtstrukturen oder digitale Schnelllebigkeit. Doch wie drücken wir uns aus, wenn sie nicht ausreicht?
Dieser Workshop widmet sich Ausdruck und Körpersprache als politischer Praxis. Er erforscht, wie der Körper Bedeutung vermittelt, Raum beansprucht, Widerstand ausdrückt und Zugehörigkeit schafft. Dabei hinterfragen wir die Selbstverständlichkeit von Sprache und untersuchen, wie Bewegung Kontexte verständlicher macht. Zudem geht es darum, mit dem gesprochenen Wort zu spielen und diese aus starren grammatikalischen Gerüsten zu extrahieren.
Durch praktische Übungen, Reflexion und Austausch entwickeln wir neue Ansätze für die theaterpädagogische Praxis. Raum für Experimente und Erlebnisse stehen dabei ebenso im Fokus wie konkrete Beispiele aus der Arbeit der Choreografin Modjgan Hashemian.
Mit
Modjgan Hashemian – Choreografin
Sonntag, 1. Juni 2025, 10:00 –16:00 Uhr
Workshopraum 2
klasseNräume

„Der Übergang von einer Klasse zur anderen beschränkt sich also nicht auf die bloß theoretische Aneignung der Sitten und Bräuche, sondern verlangt ihre Inkorporation in der Praxis, das, was Bourdieu körperliches Lernen nennt.“
(Chantal Jaquet)
Räume sind mehr als physische Orte oder Nutzflächen – sie sind Widerhall sozialer Strukturen, in denen unausgesprochene Regeln, Erwartungen und Zugehörigkeiten wirken. In diesem Workshop erkunden wir biografisch und dialogisch soziale Strukturen in spezifischen Räumen: Welche Codes prägen sie? Wie sprechen, kleiden oder verhalten wir uns dort? Durch welche Räume sehen wir uns ermächtigt oder verunsichert? Durch welche performativen Strategien lassen sich Räume verschieben und diverse Perspektiven verstricken? Wir erkunden, inwiefern sozial geprägte Räume durch Theater- und Performance-Strategien für Menschen unterschiedlicher Klassen-Erfahrung zugänglicher werden.
Mit
Aaron Aschenbach – Masterstudierender für Theater und Deutsch
Ursula Jenni – Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Didaktik im Lehramt Theater/Darstellendes Spiel
Montag, 2. Juni 2025, 13:30 – 16:00 Uhr
Workshopraum 1
aesthetics of access – Formen kreativer Barriereabbaus

Welche Ästhetik hat Theater und welche Barrieren kann dies mit sich bringen? Wer wird davon ausgeschlossen, wer bevorteilt? In diesem Workshop erkunden wir anhand des sozialen Models von Behinderung kreative Möglichkeiten, um Barrieren bereits im Produktionsprozess zu hinterfragen. Dabei nehmen wir das Gestalten einer Relaxed Performance als exemplarisches Beispiel. Wir streifen zudem kurz Ideen wie kreative Übertitel, integrative Audiodeskription und Shadowing als Tool der Integration von zwei Sprachen am Set (z.B. Deutsche Gebärdensprache und deutsche Lautsprache).
In einer Gruppenphase gehen die Teilnehmenden selbst ins Konzipieren und können die Formen kreativer Barrierefreiheit spielerisch anhand einer ausgewählten Inszenierung anwenden.
Mit
Jannina Brosowsky – MA in Applied Theatre (Goldsmith University London), Theatermacher*in und Künstler*in
Montag, 2. Juni 2025, 13:30 – 16:00 Uhr
Workshopraum 2
Neue Perspektiven auf Literatur im Jugendtheater

In diesem Workshop setzen wir uns intensiv mit der Vielfalt literarischer Stimmen auseinander. Der Fokus liegt auf der Förderung von Erzählstimmen aus nicht-weißen, migrantischen, queeren und jüdischen Kontexten. Es werden praxisorientierte Ansätze vorgestellt, wie z.B. szenisches Schreiben und kreative Überschreibungsprozesse im Unterricht eingesetzt werden können. Die Übungen sollen Perspektiven erweitern, den kreativen Ausdruck der Schüler*innen stärken und ihnen einen Raum für eigene Ausdrucksformen bieten, um neue, selbstbestimmte Narrative entstehen zu lassen. Der Workshop richtet sich an Lehrkräfte, Theaterpädagog*innen und Akteur*innen der kulturellen Bildung, die mit Jugendlichen arbeiten.
Mit
Matin Soofipour Omam – Studium der Dramatischen Literatur und des Szenischen Schreibens an der Universität Teheran sowie Theaterpädagogik an der Universität der Künste in Berlin
Dienstag, 3. Juni 2025, 10:00 – 16:00 Uhr
Workshopraum 1
Stückentwicklung mit und für junge Menschen – Im Spannungsfeld zwischen Regie und Partizipation

In diesem Workshop gibt Suna Gürler Einblick in ihre Arbeit mit jugendlichen Spieler*innen im professionellen Stadttheaterbetrieb: Welche strukturellen Voraussetzungen können erwachsenen Theaterschaffenden helfen, sich inhaltlich und textlich nah an junge Lebensrealitäten heranzutasten? In welchen Formaten, welchen Erzählweisen? Wie Räume gestalten zwischen unbeschwertem Ausprobieren und Öffentlichkeitsdruck? Wie die Balance finden zwischen partizipativem Arbeiten und künstlerischen Vorgaben? Und wie überhaupt eine Besetzung finden und diese auch über die Produktion hinaus begleiten?
Die Teilnehmenden setzen sich teils durch Videobeispiele und Textausschnitte, teils durch praktische Übungen und Impulse mit Gürlers Arbeitsweise auseinander. Gern sportliche Kleidung mitbringen: die Körperarbeit, das Sprechtempo - oder beides - werden uns zum Schwitzen bringen.
Mit
Suna Gürler – Regie, Schauspiel, Choreografie, Sounddesign, Schreiben, theatrale Recherche und Community Work
Dienstag, 3. Juni 2025, 10:00 – 12:30 Uhr
Workshopraum 2
Die Kunst der Demokratie – demokratische(re) Praxen für Dich und die Darstellenden Künste

Wie können wir die Grenzen längst obsoleter (Theater-) Folklore öffnen und Theater zu demokratische(re)n Orten der gleichberechtigten Kreativität machen? Wie kann es trotz hierarchischer Strukturen, Klassismus und der Dominanz eines längst nicht mehr für alle relevanten Kanons gelingen, durch eigenes Handeln und gemeinsam mit Verbündeten Demokratie auf und hinter die Bühne zu bringen? Wie können wir in unserem künstlerischen Team oder im Kollektiv noch demokratischer zusammenarbeiten?
Im Workshop stehen demokratische Verfahren und das entsprechende persönliche Verhaltensrepertoire im Rampenlicht: Wie geht Demokratie ganz praktisch? Wie demokratisch bin ich selbst?
Die BETZAVTA-Methode des Adam-Institute for Democracy and Peace Jerusalem sensibilisiert und ermächtigt mit praktischen Übungen, kreativen Ansätzen und viel Raum für Reflexion für gelingende demokratische Praxen.
Mit
Marc-Oliver Krampe – Demokratie-Trainer
Dienstag, 3. Juni 2025, 13:30 – 16:00 Uhr
Workshopraum 2
moving bodies in space

Um kreativ zu sein, sich zeigen zu wollen, Lust auf Lernen zu haben und eine Haltung zu entwickeln, braucht es ein Gefühl zum eigenen Körper. Wie viel Raum benötige ich selbst und wo kann ich Platz machen oder auch Platz schaffen? Wie können wir für Jugendliche über Bewegung, Tanz und Improvisation ein freudvolles Erlebnis und damit einen bewussteren Zugang zum eigenen Körper schaffen? In diesem Workshop mit viel Musik, Rhythmus und auch Humor erforscht Nadja mit euch die Energie, Dynamik und den Flow aus verschiedenen urbanen und zeitgenössischen Tanzstilen und macht sie für den eigenen tanz- und theaterpädagogischen Unterricht anwendbar.
Mit
Nadja Raszewski – Choreografin, Tanzvermittlerin und künstlerische Leitung der TanzTangente in Berlin
Mittwoch, 4. Juni 2025, 10:00 – 12:30 Uhr
Workshopraum 1
Table Talk: WER IST DA?

Auch wenn das Thema Diversität am Theater in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren hat, so lässt sich beim näheren Hinschauen feststellen, dass die Ensembles nach wie vor noch wenig divers sind. Dies betrifft auch den Bereich der Theatervermittlung, wie insbesondere Jugendclubs oderandere Theaterproduktionen mit Jugendlichen. Viele Institutionen, aber auch Einzelkünstler*innen sind bemüht etwas zu ändern, aber die Umsetzung gestaltet sich als schwierig. Warum ist das so? Gibt es ein Bewusstsein bzw. ein Nachdenken darüber? Was sind die Ursachen? Was wurde schon versucht und hat nicht geklappt? Welche good practice Beispiele gibt es? Wir wollen zu diesen und anderen Fragen miteinander ins Gespräch kommen und dabei auch konkrete Strategien sammeln, die unmittelbar auf eine Veränderung hinarbeiten.
Mit
Gila Christina Schahabi – Netzwerker*in, Raumöffnerin und Theatervermittlerin am Jungen Theater Bremen
Murat Dikenci – Schauspieler, Regisseur, Leiter und Kurator des STUDIO Я am Maxim Gorki Theater Berlin
Mittwoch, 4. Juni 2025, 13:30 – 16:00 Uhr
Campus x Forum
Campus x Forum ist ein gemeinsamer Experimentierraum. Hier kommen wir durch unterschiedlichste Stationen und Aufgaben in Bewegung, ins Gespräch, knüpfen Kontakte und inspirieren uns gegenseitig. Campus x Forum steht für Begegnung und Austausch. Hier machen die Teilnehmenden des Campus und die Teilnehmenden im Forum gemeinsame Sache. Es entstehen in den jeweiligen Gruppen Ideen, Konzepte und auch ganz viel Tanz. Erwachsene und Jugendlichen kommen zusammen experimentieren gemeinsam, lernen voneinander und begegnen sich! Freut euch auf einen gemeinsamen Festivalmoment mit allen!
Voranmeldung nicht nötig. Einfach kommen und mitmachen.
Mit
Nadja Raszewski – Choreografin, Tanzvermittlerin und künstlerische Leitung der TanzTangente in Berlin