Freitag 17. Oktober 2008 | 11:00 UhrVeranstalterBerliner Festspiele in Zusammenarbeit mit dem Louisiana Museum for Moderne Kunst (Humlebœk bei Kopenhagen) und der Richard Avedon Foundation (New York)

Gropius Bau

Gropius Bau 2023

Gropius Bau, Kino (Untergeschoss)

Richard Avedon – Fotografien 1946–2004. Eine Retrospektive

Pressekonferenz „Richard Avedon – Fotografien 1946–2004. Eine Retrospektive“

cookieConsent

Gropius Bau linksbündig_neu

Berliner Festspiele linksbündig_neu

appFooterBfsLogo

Jazzfest Berlin linksbündig_neu

appFooterFestivals0

MaerzMusik linksbündig_neu

appFooterFestivals1

Musikfest Berlin linksbündig_neu

appFooterFestivals2

Performing Arts Season_neu

appFooterFestivals3

Reflexe und Reflexionen

appFooterFestivals4

Theatertreffen linksbündig_neu

appFooterFestivals5

Treffen junge Szene linksbündig_neu

appFooterFestivals6

appFooterLinks0

appFooterLinks1

appFooterLinks2

appFooterLinks3

appFooterLinks4

appFooterLinks5

appFooterLinks6

appFooterLinks7

appFooterLinks8

appFooterSocials0

appFooterSocials1

appFooterSocials2

BKM-Logo_deutsch

appFooterSponsors0

appHeaderButtons0

appHeaderMenuFestivals0

links0

links1

appHeaderMenuGroups0

links2

links3

links4

links5

appHeaderMenuGroups1

appHeaderMenuGroups2

appHeaderMenuGroups3

appHeaderMenuLinks0

appHeaderMenuLinks1

Mitten in Berlin gelegen, ist der Gropius Bau ein lebendiger Ort für Begegnungen mit Kunst und miteinander. Als international bedeutendes Ausstellungshaus bietet er Raum für große Ausstellungen und Performances zeitgenössischer Künstler*innen. 

Fallback-Bild Gropius Bau

gropius-bau-config

Dienstags ist der Gropius Bau geschlossen.

Geschlossen

ctas0

ctas1

Gropius Bau 2025

Veranstaltungen

Ausstellungen & Projekte

todayButton

program

ctas

smartInfo

Unsere Ausstellungen und Veranstaltungen in der &Uuml;bersicht

Alle Highlights in unserem Newsletter

visibility

gb24_Tiravanija_OnMakingLess_3_2

Die Praxis – Was K&uuml;nstler*innen bewegt&nbsp;ist eine neue Buchreihe des Gropius Bau, die K&uuml;nstler*innen einl&auml;dt, eine T&auml;tigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, die sie aus&uuml;ben, die sie beeinflusst hat oder die sie schon lange begleitet. Im ersten Band der Reihe, &Uuml;ber das Weniger Machen, stellt der K&uuml;nstler Rirkrit Tiravanija verschiedene Ideen und Ans&auml;tze zu diesem Thema vor.

Die Praxis – Was K&uuml;nstler*innen bewegt

gb25_spaetschicht_juli_3x2

F&uuml;r die zweite Ausgabe unserer neuen Veranstaltungsreihe&nbsp;Sp&auml;tschicht&nbsp;laden wir gemeinsam mit der Volksb&uuml;hne am Rosa-Luxemburg-Platz zu einem kostenfrei zug&auml;nglichen Live-Programm mit einer Buchvorstellung samt Gespr&auml;ch mit Vaginal Davis, einem Screening des Berliner Kunstkollektivs CHEAP, einem DJ-Set von Bobby Beethoven und Konzerten von Dylan Kerr und Cortisa Star.

Sp&auml;tschicht x Volksb&uuml;hne

gb25_yoko_ono_glass_hammer_keyvisual

YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND

gb24_braetsch_baubau_header

Nur noch bis 19. Januar 2025 – im M&auml;rz sind wir wieder f&uuml;r euch da! 🐛

BAUBAU

01114

teasers

ctaButton

bfs25_tanz_im_august_3zu2

teasers0

Tanz im August ist ein Festival f&uuml;r zeitgen&ouml;ssischen Tanz in Berlin und wird von HAU Hebbel am Ufer pr&auml;sentiert. Mit drei Produktionen ist es auch in diesem Jahr wieder zu Gast im Haus der Berliner Festspiele. Einige Programmhighlights sind bereits im Vorverkauf.

Tanz im August

Fallback-Bild Musikfest Berlin

teasers1

Schon jetzt sind acht ausgew&auml;hlte Konzert-Highlights des Musikfest Berlin 2025 ver&ouml;ffentlicht und im Vorverkauf. Dazu geh&ouml;ren Gastspiele der weltbesten Sinfonieorchester und Ch&ouml;re aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Italien, die nur selten in Berlin zu h&ouml;ren sind.

Musikfest Berlin

bfs25_internationales_literaturfestival_berlin

teasers2

Das internationale literaturfestival berlin, kurz ilb, gilt als eines der bedeutsamsten Literaturfestivals der Welt. &nbsp;Das Programm des 25.&nbsp;ilb findet vom 11. bis 20.&nbsp;September, das Junge Programm vom 15. bis 24.&nbsp;September 2025 statt. Hauptspielort ist das Haus der Berliner Festspiele. Weitere Spielorte des Jungen Programms sind das Theater an der Parkaue und die gelbe Villa.

25. internationales literaturfestival berlin

Fallback-Bild Tanztreffen der Jugend 2025

teasers3

In diesem Jahr haben sich 53 Ensembles aus ganz Deutschland f&uuml;r das Tanztreffen der Jugend beworben. 8 junge Ensembles zwischen zeitgen&ouml;ssischem und urbanem Tanz wurden von der Jury in die Endauswahl gew&auml;hlt. Im Herbst zeigen sie ihre Arbeiten im Haus der Berliner Festspiele.

Tanztreffen der Jugend

Mehr Berliner Festspiele

01115

Performing-Exiles-2025_3_zu_2

Performing Exiles ist ein internationales und interdisziplin&auml;res Festival der Berliner Festspiele, das diasporische Lebenswelten in der Stadt Berlin sichtbar macht und der Frage nachgeht, was der Begriff Exil heute bedeutet. Eine Vorschau des Programms ist bereits ver&ouml;ffentlicht.

Performing Exiles

01116

Fallback-Bild Performing Arts Season

Der Performing Arts Season holt die Reihe erneut renommierte internationale Tanz-, Theater- und Performanceproduktionen ans Haus der Berliner Festspiele und in den Gropius Bau. Ihren Schwerpunkt legt die Reihe in dieser Ausgabe vor allem auf unterschiedliche Identit&auml;tskonzepte.

Performing Arts Season

gb24_braetsch_baubau_teaser

Ein Spielort f&uuml;r Kinder

Spielen, lachen, laut sein, toben, nichts tun – und das in einem Ausstellungshaus! Mit BAUBAU hat die K&uuml;nstlerin Kerstin Br&auml;tsch einen kostenlosen Spielort f&uuml;r Kinder gestaltet, in dem mehr erlaubt ist als verboten. Bunte Wandtapeten, Strukturen, Objekte und eine Reihe von „Loose Parts“ (losen Materialien) formen im Erdgeschoss des Gropius Bau R&auml;ume, die keine festen Vorgaben machen, sondern durch die Aktivit&auml;ten der Kinder bestimmt werden.&nbsp;

BAUBAU

Spielen in der Stadt

Eine kurze Geschichte von 1900 bis heute

Welche Bedeutung wurde und wird dem Spiel im &ouml;ffentlichen Raum heute gegeben? Als Erweiterung von BAUBAU, unserem kostenlosen Spielort f&uuml;r Kinder, sp&uuml;rt Gabriela Burkhalters Pr&auml;sentation&nbsp;Spielen in der Stadt&nbsp;der Geschichte des Spielplatzes seit seiner Entstehung um 1900 bis heute nach. Die kostenlos zug&auml;ngliche Pr&auml;sentation ist in zwei R&auml;umen neben dem Eingang des Spielorts zu sehen.

Spielen in der Stadt

Aktuell im Gropius Bau

BAUBAUEin Spielort f&uuml;r Kinder

gb24_tiravanija_bon voyage

Seit mehr als drei Jahrzehnten erweitert Rirkrit Tiravanija die Vorstellung davon, was in Ausstellungen m&ouml;glich ist. Als Teil seiner Praxis schafft der K&uuml;nstler Situationen, in denen gegessen und getrunken, gespielt und geruht werden kann.&nbsp;Dabei entstehen R&auml;ume f&uuml;r zuf&auml;llige Begegnungen, soziale Beziehungen und deren Scheitern – kurz gesagt: f&uuml;r das Leben. In&nbsp;DAS GL&Uuml;CK IST NICHT IMMER LUSTIG&nbsp;zeigt der Gropius Bau &uuml;ber 80 Werke des K&uuml;nstlers, die zwischen 1987 und 2024 entstanden sind.

Rirkrit Tiravanija:&nbsp;DAS GL&Uuml;CK IST NICHT IMMER LUSTIG

gb25_spaetschicht_3zu2

Mit Queer Ping Pong, der Klasse Jimmy Robert, Team Ping Pong, Planningtorock, Meg10 und Wa22ermann

Sp&auml;tschicht x Pop-Kultur Festival

Mitten in Berlin gelegen, ist der Gropius Bau ein lebendiger Ort f&uuml;r Begegnungen mit Kunst und miteinander. Als international bedeutendes Ausstellungshaus bietet er Raum f&uuml;r gro&szlig;e Ausstellungen und Performances zeitgen&ouml;ssischer K&uuml;nstler*innen. Austausch, Diskussion und das Zusammenbringen lokaler und globaler Perspektiven stehen im Mittelpunkt unterschiedlicher Veranstaltungen.

&Uuml;ber den Gropius Bau

Unser Fr&uuml;hjahrsprogramm startet Mitte M&auml;rz mit dem wiederer&ouml;ffneten Spielort <a href="${link:{uuid:{df42e57d-a14a-4b44-a5e4-9d3e7dcab5a6},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/baubau}}}">BAUBAU</a> (ab 22. M&auml;rz)&nbsp;und den Ausstellungen <a href="${link:{uuid:{55d64239-53fe-4b12-8567-a63191c6cae4},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/2025/ausstellungen/vaginal-davis}}}">Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt</a>&nbsp;(ab 21. M&auml;rz)&nbsp;und <a href="${link:{uuid:{9618c701-bd05-432e-b688-5943e1f7fc57},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/2025/ausstellungen/yoko-ono}}}">YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND</a>&nbsp;(ab 11. April). Weitere Details zu unseren &Ouml;ffnungszeiten und&nbsp;Tickets&nbsp;findet ihr unter <a href="${link:{uuid:{62c3018b-bb40-46ce-8019-646ec5cd2e4a},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/besuch/informationen}}}">Informationen &amp; Tickets</a>. Wir freuen uns auf euch!

Wir sehen uns im M&auml;rz!

gb24_prisma_tours

Jetzt downloaden

Zug&auml;nglicher werden – mithilfe von K&uuml;nstlicher Intelligenz: Mit der neuen KI-basierten App Gropius Bau Prisma k&ouml;nnt ihr Texte in den Ausstellungen in &uuml;ber 36 Sprachen &uuml;bersetzen, als Audio abspielen, Fragen zu den gezeigten Arbeiten stellen und euch w&auml;hrend Veranstaltungen Untertitel in verschiedenen Sprachen anzeigen lassen.&nbsp;

Gropius Bau Prisma

Key Visual Neu

20 Jahre nachdem die K&uuml;nstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. In ihrem wegweisenden Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren.&nbsp;Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt&nbsp;vereint Installationen, Malereien, Video- und Filmarbeiten, Zines, Texte, Musik sowie Performance und bietet einen &Uuml;berblick &uuml;ber Davis’ vielschichtige Praxis und ihre k&uuml;nstlerischen Zusammenarbeiten.

Vaginal DavisFabelhaftes Produkt

Yoko Ono war ihrer Zeit voraus – und hat mit ihrer k&uuml;nstlerischen Arbeit seit den 1950er Jahren Kunst, Musik und politischen Aktivismus entscheidend gepr&auml;gt. Mit der gro&szlig;en Einzelausstellung&nbsp;YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND&nbsp;w&uuml;rdigt der Gropius Bau das wegweisende Schaffen der K&uuml;nstlerin. Im ersten Obergeschoss und Lichthof des Gropius Bau vereint die Ausstellung mehr als 200 Arbeiten aus sieben Jahrzehnten und beleuchtet Onos radikalen Ansatz in Bezug auf Sprache, Kunst und Partizipation, der bis in die Gegenwart hineinwirkt.

YOKO ONOMUSIC OF THE MIND

Aktuelle Ausstellungen

20 Jahre nachdem die K&uuml;nstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. In ihrem Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren. Fabelhaftes Produkt&nbsp;bietet einen &Uuml;berblick &uuml;ber Davis’ vielschichtige Praxis und ihre k&uuml;nstlerischen Zusammenarbeiten.

main

gb24_braetsch_pop_up_3

Ab 4. September

Festivals & Programmreihen

Ausstellungen 2008

Mehr als 50 Jahre lang war Richard Avedon einer der bedeutendsten Fotografen in der Modeindustrie. Er hatte einen Starstatus, den er über viele Jahre hinweg bewahren konnte. Er machte sich bereits Anfang der 1950er Jahre einen Namen als führender Modefotograf der Welt und arbeitete zunächst bei der amerikanischen Modezeitschrift „Harper’s Bazaar“ und später bei der „Vogue“, bis er 1992 der erste Hausfotograf der Wochenzeitschrift „The New Yorker“ wurde.
Avedon revolutionierte zusammen mit dem Fotografen Irving Penn die Porträtfotografie des 20. Jahrhunderts, indem er dunkle, emotional aufgeladene Porträts schuf, darunter eine große Folge von Porträtaufnahmen von Staatsmännern, Künstlern, Schauspielern und Schauspielerinnen: Katherine Hepburn, Audrey Hepburn, Humphrey Bogart, Brigitte Bardot, Marilyn Monroe, Buster Keaton, Charlie Chaplin, Karen Blixen, Truman Capote, Henry Kissinger, Dwight D. Eisenhower, Edward Kennedy, die Beatles und Francis Bacon.
<h3>Die Ausstellung</h3>
Die Ausstellung „Richard Avedon: Fotografien 1946-2004“ ist die erste Retrospektive des amerikanischen Starfotografen in Deutschland. Zu sehen sind zahlreiche seiner epochalen Aufnahmen: das Bild des berühmten Models Dovima zwischen Elefanten auf Sägemehl und Heu (1948), das 10 x 3 m große und berühmte Gruppenporträt „Andy Warhol and Members of the Factory“ (1969), das Foto von Charlie Chaplin, der als Abschiedsgeste für die USA der McCarthy-Ära die Hände zu Teufelshörnern geformt an die Stirn legt. Für den Ausstellungsort Berlin, 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, ist Avedons Serie „Brandenburg Gate“ über die Silvesternacht 1989 besonders interessant. Avedon war damals nach Berlin gekommen, um dieses außergewöhnliche historische Ereignis und die Reaktion der Menschen zu fotografieren.
Die Retrospektive zeigt über 250 Fotografien. Die erste in der Ausstellung gezeigte Aufnahme stammt von 1946, als Avedon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rom und Sizilien reiste; die letzte Aufnahme zeigt die Sängerin Björk, aufgenommen knapp vier Monate vor Avedons plötzlichem Tod im Jahre 2004.
Die Fotografien werden in der Ausstellung chronologisch präsentiert. Gezeigt werden auch Aufnahmen einer Reportageserie „Leben in New York“ von 1949. Sie entstanden im Auftrag der Zeitschrift „Life“. Avedon lieferte sie damals jedoch nicht ab und zeigte eine erste Auswahl erst vierzig Jahre später in seinem Buch „An Autobiography“. Die Serie verweist auf andere Reportagen, die in der Ausstellung gezeigt werden, sowie Porträtserien, für die Avedon später berühmt wurde: „In the American West“, Fotos aus 17 Staaten des amerikanischen Westens aus den Jahren 1979-84, eine Arbeit im Auftrag des Amon Carter Museum in Fort Worth, Texas. 1991 erhielt Richard Avedon den schwedischen Hasselblad-Preis für Fotografie.
<h3>Thomas Friedrich über Richard Avedon</h3>
„Nur Stilleben, Bilder ohne Menschen, kann ich nicht.“ (R. Avedon, 1994)
Als Richard Avedon am 1. Oktober 2004 starb, endete damit – ungewöhnlich auch für langgediente Fotografen – ein Berufsleben, das nicht weniger als 60 Jahre gedauert hatte. Bereits während seiner Militärzeit bei der US-Handelsmarine 1942–44 nämlich produzierte der 1923 in New York City geborene Avedon Abertausende von Fotos: Porträts für Dienstausweise der Marineangehörigen, aufgenommen vor einem stets gleichbleibenden neutralem Hintergrund. Angeblich hat er aus diesen routinemäßig entstandenen Ausweisfotos die für ihn typische Methode der Porträtfotografie entwickelt: den weißen Hintergrund als Folie eindringlicher, von manchen als „unbarmherzig“ empfundener physiognomischer Studien. Als das Magazin „The New Yorker“ kurz nach Avedons Tod seine letzte Werkserie publizierte, das unvollendet gebliebene Portfolio „Democracy 2004“, trugen die Porträts dieser Serie tatsächlich genau jenes von Avedon bereits vor Jahrzehnten angewandte und über mehr als ein halbes Jahrhundert beibehaltene Markenzeichen: Avedon hatte von Aufnahmen unbekannter US-Bürger bis zum letzten Bild der Werkreihe, das Barack Obama, den Senator von Illinois darstellte, alle Porträtierten – rund ein Drittel jetzt allerdings in Farbe – vor einem weißen Hintergrund, von einem schwarzen Rahmen umgeben, fotografiert.
Dabei ist das Lebenswerk Avedons ganz und gar nicht schematisch angelegt, sondern so stark von der Lust am Experiment und der Suche nach neuen fotografischen Ausdrucksformen geprägt, dass es wie kaum ein anderes die Fotografie des 20. Jahrhunderts zu beeinflussen vermochte. Es war ein Glücksfall, dass Avedon seine Ausbildung am legendären „Design Laboratory“ von Alexey Brodovitch begann, seit 1934 Art Director der ebenso legendären Modezeitschrift „Harper’s Bazaar“. Brodovitch hatte das Layout der Zeitschrift (und das gesamte graphische Design der USA seit Mitte der 1930er Jahre) mit eigenen Arbeiten und unter Beihilfe von ihm eingestellter „modernistischer“, aus Europa stammender Fotografen revolutioniert: darunter waren Man Ray, George Hoyningen-Huene, Erwin Blumenfeld und, für den jungen Avedon besonders wichtig: Martin Munkacsi, der als erster (im Wortsinne) Bewegung in die Modefotografie gebracht hatte. Brodovitch erkannte Avedons Talent und brachte den erst 22 Jahre alten Berufsanfänger bei „Harper’s Bazaar“ unter. Bereits zwei Jahre später erhielt Avedon zum ersten Mal den Auftrag, die Kollektionen der Pariser Modeschöpfer aufzunehmen. So wurde Richard Avedon „Modefotograf“, neben seinem Freund und lebenslangen Konkurrenten Irving Penn vielleicht zum bedeutendsten seiner Zunft.
Avedon blieb zwei Jahrzehnte lang bei „Harper’s Bazaar“. Zahl und Qualität seiner Titelfotos sind Legende. Weltweit wohl am bekanntesten wurde seine Aufnahme des Models Dovima vom August 1955, in der sie im Pariser Cirque d’Hiver zwischen zwei angeketteten Elefanten posiert. Die Art und Weise, wie Avedon die Models vor der Kamera in Bewegung setzte, ja zum Tanzen brachte, wurde zu einem weiteren Charakteristikum seiner Arbeit.
Bereits Munkacsi hatte bei seinen Modeaufnahmen das Studio verlassen und hatte die „Mannequins“, wie sie damals genannt wurden, in alltäglicher Umgebung fotografiert. Avedon ging einen Schritt weiter: er wurde als Fotograf modisch gekleideter Frauen gewissermaßen zum Regisseur, die Models zu Schauspielerinnen. (Avedon: „Ich mag Modephotos, die nicht wie Modephotos aussehen.“ Und: „Ein Portrait ist eine Performance. Sobald jemand vor der Kamera steht, spielt er der Kamera etwas vor.“) Der filmische Charakter vieler seiner Aufnahmen war durchaus beabsichtigt: nach seiner eigenen Aussage wurde er insbesondere durch die Filme von Ernst Lubitsch inspiriert.
Parallel zur Modefotografie, die ihn berühmt machte, hatte Avedon aber seit Mitte der 1940er Jahre sowohl als journalistischen Auftrag als auch auf Reisen nach Europa kontinuierlich ein fotografisches Genre weiter betrieben, das man in den USA als „street photography“ bezeichnete. Besonders interessant sind seine 1949 im Auftrag von LIFE entstandenen, von der Zeitschrift aber nie veröffentlichten Aufnahmen aus dem New Yorker Alltagsleben. Seine Porträts von Prominenten, mal mit, mal ohne Zusammenhang seiner Arbeit für „Harper’s Bazaar“ entstanden, prägen darüber hinaus unser Bild der Nachkriegsära. Als Beispiele seien hier nur genannt: Charlie Chaplin beim Verlassen der USA (1952), Buster Keaton (1952), Anna Magnani (1953), Louis Armstrong (1955), Marilyn Monroe (1957), Ezra Pound (1958), Dorothy Parker (1958).
Eine Art erster Zwischenbilanz ziehen zwei Bücher, die Avedons Porträtkunst nicht lediglich würdigten, sondern durch ihre Aufsehen erregende Gestaltung zu Klassikern des modernen Fotobuchs avancierten. 1959 erschien „Observations“, gedruckt in der Schweiz und mit einem Text von Truman Capote versehen. Alexey Brodovitch, der das Buch gestaltete, konnte hier seine Meisterschaft in der Präsentation von Avedon-Fotos als durchkomponierte Folge von Doppelseiten unter Beweis stellen. 1964 folgte „Nothing Personal“ (dt. „Im Hinblick“), gestaltet von Marvin Israel, zu dem Avedons Schulkamerad James Baldwin einen Text beisteuerte. In „Nothing Personal“ versammelte Avedon eine Reihe der Fotos, die er Anfang der 1960er Jahre bei Reisen in die Südstaaten der USA gemacht hatte. Stärker als je zuvor kam bei diesen Aufnahmen von Bürgerrechtlern und ihrem Kampf gegen Rassendiskriminierung, aber auch ihren rassistischen Widersachern, Avedons politisches Engagement für das „andere Amerika“ zum Ausdruck; ein Engagement, das er bis zu seinem Tode fortsetzte und das auch in dem erwähnten Portfolio „Democracy 2004“ über den Präsidentschafts-Wahlkampf in den USA seinen Niederschlag fand.
Schon 1963 hatte Avedon in einer Reportage über eine Nervenheilanstalt in Jackson (Louisiana) unter Beweis gestellt, dass er durchaus kein bloßer „Prominentenfotograf“ sein wollte. Auch veranlasst durch Erfahrungen in der eigenen Familie habe er versucht, „nicht die Schrecken der Psychiatrie zu zeigen, sondern wie wir uns mit diesen Menschen identifizieren könnten, dass sie uns nicht fremd erscheinen.“ Acht Jahre später fotografierte er Opfer von Napalm-Angriffen der US-Luftwaffe in Vietnam, die er jedoch vorerst nicht veröffentlichen mochte.
1972 wurde er gar bei einer Antikriegsdemonstration vor dem Kapitol in Washington festgenommen und wegen „zivilen Ungehorsams“ in Haft genommen. Waren schon seine Psychiatrie-Fotos sehr kontrovers aufgenommen worden, so wurde seine 1985 als Buch veröffentlichte Serie „In the American West“ nicht nur von Journalisten der Provinzpresse mit offener Feindseligkeit aufgenommen. Die Fotos seien krank, zynisch, ein Zeichen kulturellen Verfalls, lauteten einige der Vorwürfe. Tatsächlich entsprachen Avedons Porträts von Bergleuten, Landarbeitern, Migranten, kleinen Angestellten und Arbeitslosen nicht dem gängigen Schönheitsideal der Hochglanz-Zeitschriften und waren erst recht keine US-spezifische Variante von Agrarromantik. In ihrer trotz allem würdevollen Behandlung der Dargestellten und ihrer atmosphärischen Dichte waren sie hingegen ein Höhepunkt in der künstlerischen Porträtfotografie des 20. Jahrhunderts, jedes einzelne ein Meisterwerk.
Avedon blieb Zeit seines Lebens ein Zeitschriftenfotograf. Als er 1966 von „Harper’s Bazaar“ zur „Vogue“ wechselte, ließ seine Kreativität keineswegs nach. Die 1999 in dem Band „The Sixties“ versammelten Aufnahmen zeugen davon ebenso wie seine fotografische „Autobiography“ (1993). Ob Twiggy oder Veruschka, Bob Dylan oder John Lennon, Francis Bacon oder Samuel Beckett – Avedons Aufnahmen sind unverzichtbarer Bestandteil der Porträtgalerie des 20. Jahrhunderts. (Dazu gehört auch sein für das französische Magazin „Egoïste“ – für das er von 1985 bis 1992 exklusiv arbeitete – aufgenommenes Selbstbildnis.) Und in einem Alter, in dem andere längst im Ruhestand sind, nahm er noch einmal ein neues Wagnis auf sich: 1992 wurde er zum ersten Redaktionsfotografen („staff photographer“) des „New Yorker“-Magazins. Mehr als 300 seiner Aufnahmen publizierte die Zeitschrift bis zu Avedons Tod im Alter von 81 Jahren.
So viel steht fest: die Kraft und die magische Wirkung der Fotografien des Richard Avedon wird andauern. Zum Beispiel der geradezu verstörende Eindruck seiner Bildreportage von der Silvesternacht 1989/1990 am Brandenburger Tor. Um noch einmal Avedon selbst zu Wort kommen zu lassen: „Es ist schwer auszudrücken, es hat mit dieser rätselhaften Sache zu tun, die wir Photographie nennen. Wir haben dafür noch keine angemessene Sprache, nur die Terminologie der Kunst. Aber das ist nicht dasselbe.“
Die Avedon-Zitate stammen aus einem Interview, das der Fotograf Peter Sager gab; veröffentlicht im ZEITmagazin Nr.&nbsp;39, 23.&nbsp;September 1994, S.&nbsp;38–46.

Richard Avedon

Veranstaltungen Richard Avedon

2008

Programm

Berliner Festspiele

Heute keine Veranstaltungen der Berliner Festspiele

Veranstaltungen heute

appHeaderMenuFestivals1

appHeaderMenuFestivals2

appHeaderMenuFestivals3

appHeaderMenuFestivals4

appHeaderMenuFestivals5

appHeaderMenuFestivals6

appHeaderMenuHouses0

appHeaderMenuTeasers0

37.&nbsp;Internationales Festival Berlin

Tanz im August

appHeaderMenuTeasers1

Das internationale literaturfestival berlin, kurz ilb, gilt als eines der bedeutsamsten Literaturfestivals der Welt.

25. internationales literaturfestival berlin

Leichte Sprache

appHeaderNavbarLinks0

appHeaderSaveEnergyLink

appHeaderSearchPage

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Um alle Funktionalit&auml;ten nutzen zu k&ouml;nnen, empfehlen wir Ihnen, neben den technisch notwendigen Cookies auch die Aktivierung weiterer Cookies (Drittanbieter) vorzunehmen. Sie k&ouml;nnen Ihre Einstellungen jederzeit &auml;ndern bzw. widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerkl&auml;rung.

furtherInformation

Einige unserer diesj&auml;hrigen Veranstaltungen k&ouml;nnen Sie nach der Live-Auff&uuml;hrung digital in der Mediathek der Berliner Festspiele h&ouml;ren.&nbsp;Au&szlig;erdem stehen On Demand-Angebote aus vergangenen Jahren zur Verf&uuml;gung.

Musikfest Berlin in der Mediathek

jfb24_research_lab_web_visual_neu

Das internationale Jazzfest Research Lab l&auml;dt unter anderen Wissenschaftler*innen und Studierende ein, sich kritisch mit dem Archiv des Festivals, seinen Programmen, Macher*innen, Musiker*innen und nicht zuletzt seinen Mythen auseinanderzusetzen.&nbsp;Im Sommersemester 2024 besch&auml;ftigten sich Studierende der Universit&auml;t der K&uuml;nste Berlin sowie der Universit&auml;t Hildesheim in zwei Seminaren mit der Geschichte des Jazzfest Berlin unter verschiedenen Aspekten. In diesem Film geben die Beteiligten einen ersten Einblick, wie es ihnen mit dem Untersuchungsgegenstand ergangen ist

Introducing: Jazzfest Research Lab

jfb24_community_lab_web_visual_neu

Anl&auml;sslich seines 60-j&auml;hrigen Jubil&auml;ums feiert das Jazzfest Berlin in Zusammenarbeit mit circa 35 Partner*innen und Initiativen und unter Einbeziehung von &uuml;ber 350 Teilnehmenden aller Altersgruppen die kulturelle Vielfalt des Nachbarkiezes Moabit.&nbsp;Im Juni 2024 wurden stellvertretend mit 20 Partner*innen Interviews gef&uuml;hrt, die ihre Perspektiven, W&uuml;nsche und Ideen f&uuml;r das Jazzfest Community Lab Moabit vorstellen. Einen ersten Einblick bekommen Sie in diesem Film.

Introducing: Jazzfest Community Lab Moabit

rere24_teaser_mediathek

Kuratiert von Meron Mendel und Saba-Nur Cheema&nbsp;

Vom 13. bis 16. Juni 2024 fanden die interdisziplin&auml;ren Thementage „Reflexe &amp; Reflexionen“ zum Israel-Pal&auml;stina-Konflikt und dessen Folgen f&uuml;r die Gesellschaft in Deutschland im Haus der Berliner Festspiele statt. Ab sofort finden Sie Video- und Tonmitschnitte der Diskursveranstaltungen in der Mediathek der Berliner Festspiele!

Reflexe &amp; Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland

In der Mediathek

Key Visual Musikfest Berlin 2025

Musikfest Berlin sw

Die weltbesten Sinfonieorchester und Vokalensembles zu Gast in Berlin

tt24_atmo_auswahl_10_inszenierungen

Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen

In einer Pressekonferenz am 26. Januar hat die Kritiker*innen-Jury des Theatertreffens ihre Auswahl der 10 bemerkenswerten Inszenierungen f&uuml;r das Theatertreffen 2024 bekannt gegeben. Wir gratulieren den nominierten Produktionsteams und allen Beteiligten herzlich! Der Spielplan erscheint am 5. April.

Theatertreffen 2024

„Radical Playgrounds“, ein Kunstparcours am Gropius Bau, besch&auml;ftigt sich elf Wochen lang mit den Unterschieden zwischen den Konzepten des Spiels als Wettkampf und dem freien Spielen. Besucher*innen sind eingeladen, die vielf&auml;ltigen Installationen und Skulpturen zu begehen, zu erklimmen und zu aktivieren und das Projekt gemeinsam zu gestalten.

Summer School 2025

Im Rahmen von Performing Exiles findet vom 16. bis 28.&nbsp;Juni 2025 die „Summer School“ statt. Angeboten werden Workshops, Seminare und Mentoring. Die Teilnehmenden besuchen die Vorstellungen und Gastspiele des Festivals und machen Ausfl&uuml;ge zu k&uuml;nstlerischen Initiativen und Kulturinstitutionen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen und Kontexten in Berlin. Eine &ouml;ffentliche Pr&auml;sentation der laufenden Arbeiten und Recherchen der Teilnehmenden im Haus der Berliner Festspiele bildet den Abschluss des Programms.

Open Call

0111

Die Massaker, Geiselnahmen und Raketenangriffe der Hamas ersch&uuml;ttern uns tief. Der grausame Angriff auf Israel am 7.&nbsp;Oktober hat uns fassungslos gemacht und erstmal auch sprachlos.

Die Berliner Festspiele zu den aktuellen Ereignissen in Israel, Gaza und Deutschland

Mit dieser Absichtserkl&auml;rung bringen wir, die unterzeichnenden Kulturorganisationen, unsere Absicht zum Ausdruck, ukrainische Theaterk&uuml;nstler:innen in unseren H&auml;usern zu empfangen, zu beherbergen und aufzuf&uuml;hren, um die ukrainische Theaterarbeit f&uuml;r die europ&auml;ische Gemeinschaft sichtbar zu machen.

Unterst&uuml;tzung der ukrainischen Kulturszene

01117

Vorschau