Theater
Junges DT (Deutsches Theater Berlin)
DIE SCHULE – ein interaktives Rätselgame © Junges DT
Die 16-jährige Laura findet am letzten Schultag vor dem Lockdown eine Nachricht in ihrem Spind. Eine Mitschülerin ist in Gefahr und bittet sie um Hilfe. Aber Laura kann die Rätsel, die sie in ihren Schulheften findet, nicht lösen. Da sie an ihrer Schule niemandem mehr trauen kann, bittet sie vier Außenstehende um Hilfe …
In dem interaktiven Spiel mit Liveperformer*innen erhalten die Zuschauer*innen über Zoom, Telegram und Webseiten immer tiefere Einblicke in düstere Machenschaften der Schule. In Anlehnung an Escape Rooms und Detektivspiele entfaltet sich ein Mikrokosmos korrupter Cliquen-Anführer, illegaler Veranstaltungen und verängstigter Schüler*innen. Solidarität ist hier keine Tugend. Aber wer hat ein Motiv? Wer hat zu viel zu verlieren? Und wer hat gar keine Skrupel?
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat
Es ist ein digitaler Theaterabend.
Es ist eine interaktive Vorstellung.
Es ist ein digitales Ensemble.
Es sind 10 kleine Kacheln.
Es sind 10 ganz unterschiedliche Kacheln.
Inmitten dieser Kacheln befinden sich 10 ganz unterschiedliche Wesen.
Das Ensemble.
7 Spieler*innen.
2 Leiter*innen.
1 Assistenz.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, wuchs immer mehr zusammen.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, lachte, weinte, schrie und prustete.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, probte eine Woche zusammen.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, erfand, recherchierte und arbeitete zusammen.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, begab sich eine lange Zeit auf die Suche nach Lauras und Leons besten Freund*innen.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, wollte immer mehr Vorstellungen: zuerst Februar, dann März, dann April, jetzt Mai.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, wurde von der Fachjury der 42. Ausgabe des Theatertreffens der Jugend ausgewählt.
Das Ensemble, das sich noch nie analog gesehen hat, würde sich gerne endlich analog sehen.
Der Videochat ist offen. Wir stehen vor der Laptop-Kamera und sind schon in der Rolle. Wir halten Schilder in die Kamera: „Wo ist Emmi?“, „Was ist am 14.12. passiert?“. Und währenddessen kommt unser Publikum: Mit diesen Personen werden wir jetzt die nächsten zwei Stunden verbringen. Sie werden Fragen stellen und gemeinsam Rätsel lösen. Sie kennen sich vielleicht bereits oder lernen sich erst kennen. Und erst, wenn es wirklich losgeht, wenn alle da sind und das erste Mal ihre Laptop-Cam anmachen, wissen alle, wer unsere heutigen Spielpartner*innen sind.
Keine Vorstellung ist gleich, kein Publikum ist gleich. Manche brauchen ewig für das erste Rätsel, andere sind ganz schnell und bleiben dann an einem kleinen Detail hängen. Manche wissen nicht, was ein Meme ist oder wie Zoom funktioniert, andere versuchen, ein Passwort zu knacken, indem sie in den Quellcode der Webseite schauen. Aber es ist egal, welche Publikumsgruppe die schnellste oder fitteste oder freundlichste war. Es geht darum, dass wir digital gemeinsam einen Abend miteinander verbracht haben: Mit Freund*innen, die man gerade nicht sehen, oder neuen Bekanntschaften, die man im Moment sonst nicht schließen kann.
Von und mit Mina Guschke, Songül Ince, Lilly Sorgenfrey, Elias Leonard Thurow, Karolin Weber, Amon Wendel, Tessa Wyrostek
Nelly Gypkens, Lasse Scheiba – Leitung
Nora Josif – Assistenz
Lasse Scheiba ist Dramaturg, Theaterpädagoge und Kulturwissenschaftler. Er absolvierte sein Bachelorstudium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim und arbeitete anschließend von 2014 bis 2016 am Jungen DT (Deutsches Theater Berlin). Es folgte ein Masterstudium in Religion und Kultur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben dem Studium wirkte er als freier Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Theaterprojekten mit und war im Bereich Kulturjournalismus und Social-Media-Berichterstattung tätig. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist er fester Dramaturg und Theaterpädagoge am Jungen DT.
Nelly Gypkens hat nach ihrem Abitur 2018 ein FSJ Kultur am Jungen DT (Deutsches Theater Berlin) absolviert. Davor spielte sie sechs Jahre am Jugendtheater Murkelbühne. Aktuell studiert sie Politikwissenschaften und Geschichte an der University of Manchester und arbeitet frei als Regieassistenz und Produktionsleitung.
In der Inszenierung „DIE SCHULE“ entwickelte sie die Rätsel und übernahm, gemeinsam mit Lasse Scheiba, die Spielleitung.
Zur Auswahl für die Jury Elizabeth Blonzen
Ich komme alleine einfach nicht weiter!
Tage, bevor das Spiel losgeht, steckt im Briefkasten ein großer Umschlag, in dem sich ein ganz normaler Schulhefter befindet. Ein Plastikschnellhefter, wie ihn jede*r Schüler*in täglich verwendet. Deutsch, Chemie oder Ethik. In diesen Heftern liegt die Lösung für das interaktive Suchspiel, zu dem man sich einige Tage später zusammenfindet.
20:00 Uhr im Netz – Leon bittet per Zoom-Meeting verzweifelt um Hilfe: Sein Freund Emil ist verschwunden und hat nur die Hefter und einen Hilferuf hinterlassen – Leon ist aufgeregt und fürchtet das Schlimmste für seinen Freund. Und so wie er das spielt, erwacht in jeder*jedem der vier Mitspielenden ein innerer Sherlock oder eine Miss Marple, die*der bereit ist, alles zu tun, um E. zu finden.
Mit den Heftern, Smartphones, einem Telegram-Account und viel Kombinationsgabe sollte das schnell klappen, aber die Erfinder*innen dieses Spiels, der Jugendclub des DT Berlin, machen es den Teilnehmenden nicht leicht: Man telefoniert mit einer aufgeregten Diva von den Theaterkids, verhandelt mit den Drogenbaronen der Chemienerds, und schleimt sich beim Ethikrat ein, um wertvolle Informationen zu erhalten.
Das alles ist ein Riesenspaß und ich kann nur allen empfehlen, sich schnell anzumelden, um sich den Stolz nicht entgehen zu lassen, den man empfindet, wenn man Emil endlich gefunden hat!