Konzert / Livestream | Jazzfest Berlin – Johannesburg

Siya Makuzeni // أحمد [Ahmed]

Siya Makuzeni // أحمد [Ahmed]

Siya Makuzeni // أحمد [Ahmed] © Marta Garrich / Guy Bolongaro

Das europäische Quartett nimmt Fragmente aus den Kompositionen seines Namenspatrons Ahmed Abdul-Malik als Ausgangspunkt für hochkonzentrierte Improvisationen. Die Südafrikanerin Siya Makuzeni ist nicht nur eine grandiose Posaunistin und höchst gefühlvolle Sängerin, sondern auch eine erfindungsreiche Komponistin und Bandleaderin.

Livestream aus Johannesburg (zeitversetzt) / ca. 30 min

Siya Makuzeni / IppYFuzE

Die Jazzgeschichte kennt eine ganze Reihe von Instrumentalist*innen, deren gesangliche Fähigkeiten gelegentlich ihre Hauptinstrumente in den Schatten stellen, darunter die Trompeter Louis Armstrong, Chet Baker und die Bassistin Esperanza Spalding. Die südafrikanische Posaunistin Siya Makuzeni sollte in diese Liste aufgenommen werden. Sie ist nicht nur eine raffinierte Solistin auf dem glänzenden Blechblasinstrument, sondern auch eine talentierte Komponistin, Bandleaderin und Arrangeurin, ganz zu schweigen von ihrem außergewöhnlich gefühlvollen Gesang – egal ob sie mit ihrem Sextett swingende Balladen oder mit ihrer Gruppe IppYFuzE Pop-Rock in Angriff nimmt. In den letzten zehn Jahren hat sie sich zu einer internationalen Persönlichkeit mit einem scheinbar grenzenlosen Potenzial und einer nicht enden wollenden Neugierde entwickelt. Anstatt jede ihrer facettenreichen Aktivitäten in spezifische Projekte aufzugliedern, streut Makuzeni mühelos ihre grundverschiedenen Interessen überall mit ein, wobei sie Ideen aus Jazz, Soul und Rock fließend ineinander übergehen lässt. Als Sängerin kann sie mit der Lebendigkeit und Wucht von Dee Dee Bridgewater scatten oder mit der geschmeidigen Präzision von Anita Baker croonen, wobei ihr Repertoire geschickt Post-Bop-Grooves mit R&B-Backbeats verwebt.

Siya MakuzeniGesang, Posaune
Sphelelo MazibukoSchlagzeug
Dalisu NdlaziBass
Sanele PhakhathiKlavier, Keyboard
Sisonke XontiTenorsaxofon
Thabo SikhakhaneTrompete
Al Dirt Du ToitGitarre

Dieses Konzert ist Teil von Jazzfest Berlin – Johannesburg
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Livekonzert in Berlin / ca. 50 min

أحمد [Ahmed]: „Nights on Saturn“

Benannt hat sich dieses explosive Quartett nach dem großartigen Bassisten, Oud-Spieler und Komponisten Ahmed Abdul-Malik, der nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit den Pianisten Thelonious Monk und Randy Weston in den späten 1950er Jahren sein Publikum fand. Als Solokünstler entwickelte er ein faszinierendes Amalgam aus Hard Bob und arabischer Musik. Das Quartett feiert vor allem sein Schaffen als Komponist. Neben dem französischen Schlagzeuger Antonin Gerbal, dem großartigen britischen Pianisten Pat Thomas und dem in Berlin ansässigen schwedischen Bassisten Joel Grip gehört auch der britische Saxofonist Seymour Wright zur Band. Bislang hat das Quartett drei elektrisierende Alben veröffentlicht, die jeweils ein losgelöstes Riff von Abdul-Malik zum Ausgangspunkt nehmen. Mit obsessivem Überschwang kreisen sie um ein einfaches Muster. Auf der jüngsten Aufnahme „Nights on Saturn“ fegt die Gruppe durch entfesselte Groove-Passagen und Strecken swingenden Post-Bops, wobei Grip und Gerbal unerschütterlich den Rhythmus halten, nur damit Thomas und Wright sich dann auf ihn stürzen, um ihn zu zerlegen. Dabei zielen sie nicht nur auf die Melodielinien ab – sie dekonstruieren die Licks aus jeder erdenklichen Perspektive und schaffen so ein hypnotisches Spannungsfeld zwischen furioser Energie und ekstatischer Konzentration, dem sich die Hörer*innen kaum entziehen können.

Pat ThomasKlavier
Antonin GerbalSchlagzeug
Joel GripKontrabass
Seymour WrightSaxofon