Programm Donnerstag, 30.10.2025

Die diesjährige Ausgabe des Jazzfest Berlin eröffnet auf der Großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele mit einem Auftritt der energiegeladenen Altsaxofonistin Angelika Niescier. Die profilierte Künstlerin aus Köln wird ihr bemerkenswertes Album „Beyond Dragons“ aus dem Jahr 2023 präsentieren. Ihre zackig swingenden Kompositionen interpretiert sie gemeinsam mit der gefeierten US-amerikanischen Cellistin und Komponistin Tomeka Reid und dem*der aufstrebenden New Yorker Schlagzeuger*in Eliza Salem.

Ähnlich wie viele andere Ensembles im diesjährigen Festivalprogramm weigert sich das Trio, eine klare Grenze zwischen Komposition und Improvisation zu ziehen. Stattdessen bereichern beide Praktiken im Schaffen des Trios einander laufend, was der Musik immer wieder neue Überraschungsmomente verleiht. Während es dem Jazzfest Berlin ein wichtiges Anliegen ist, Künstler*innen aus der ganzen Welt eine Plattform zu bieten, soll auch die bemerkenswerte lokale Szene mit gleichem Elan gewürdigt werden. Der Berliner Bassist Felix Henkelhausen beweist als Musiker seltenes Talent, künstlerische Vision und stilistische Bandbreite. An diesem Abend stellt er sein ausgesprochen kantiges Septett Deranged Particles vor. Der Name stellt eine Verbindung zwischen den chaotischen Dynamiken der Kernphysik und der stilübergreifenden Angriffslust und vielschichtigen Komplexität seiner Band her, der Szenegrößen wie die Vibrafonistin Evi Filippou, der Pianist Elias Stemeseder und der Tenorsaxofonist Philipp Gropper angehören.
Das Auftaktprogramm im Festspielhaus endet mit einem seltenen Duo-Auftritt des Trompeters und Komponisten Wadada Leo Smith und des Pianisten und Komponisten Vijay Iyer, die Musik von ihrem aktuellen Album „Defiant Life“ präsentieren. Das Jazzfest Berlin freut sich sehr, mit dem 83-jährigen Smith, der im Rahmen seiner letzten Europatournee zu Gast sein wird, eine echte Legende begrüßen zu dürfen. Wie üblich entfaltet sich das Konzertprogramm auch in den Clubs rund um das Festspielhaus. Im gemütlichen Ambiente des A-Trane spielt die in New York ansässige spanische Pianistin Marta Sánchez Stücke von ihrem gefeierten Album „Perpetual Void“, eine musikalische Meditation über den Verlust ihrer Mutter. Zu ihr gesellen sich der Bassist Matt Penman und die energische Schlagzeugerin Savannah Harris. Der brillante US-amerikanische Saxofonist Tim Berne hat in den vergangenen Jahrzehnten einen kaum zu bemessenden Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Jazz ausgeübt. Im Quasimodo tritt er mit seinem neuen Trio CAPATOSTA auf. Dazu gehört neben seinem langjährigen Kollegen Tom Rainey am Schlagzeug auch der E-Gitarrist Gregg Belisle-Chi.

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