Theater | 10er Auswahl

Die schmutzigen Hände

von Jean-Paul Sartre
Neuübersetzung Eva Groepler

Thalia Theater, Hamburg

Premiere 22. April 2006

Die schmutzigen Hände

Die schmutzigen Hände © Arno Declair

Publikumsgespräch
Moderation Gerhard Jörder
Mi 9. Mai 23:00

Wer geglaubt hatte, aus Sartres philosophischem Diskursstück zwischen revolutionärer Moral und revolutionärer Tat ließen sich im traumlos materialistischen Jetzt keine Funken mehr schlagen, den belehrt Andreas Kriegenburg eines Besseren. Seine Inszenierung, an der Oberfläche virtuoses Entertainment und rasanter Slapstick, kreist trudelnd um die Utopie der Tat wie um eine Leerstelle, die gefüllt werden möchte – nur wie? Bürgersohn Hugo (Hans Löw) ist ein zappelndes Kind, unbegabt zur Tat wie zur Liebe, Judith Hofmann als seine Frau Jessica eine hinreißend kluge Spielerin, die doch als einzige jedes Spiel durchschaut. Und Jörg Poses Parteifunktionär Hoederer ein machtbewusst utopieloser Berufspolitiker von Schröder-Format. An der Schnittstelle zwischen Ernüchterung und Sehnsucht beschwören Kriegenburg und sein umwerfendes Ensemble mit den Mitteln des Spiels die Dringlichkeit von Ernst.

Besetzung

Regie – Andreas Kriegenburg
Bühne, Kostüme – ​​​​​​​Ricarda Beilharz
Licht – ​​​​​​​Stefan Bolliger
Dramaturgie – ​​​​​​​Claus Caesar

Jörg PoseHoederer
Hans LöwHugo
Paula DombrowskiOlga
Judith HofmannJessica
Helmut MooshammerLouis
Daniel HoevelsDer Prinz / Slick
Jörg KoslowskyGeorges / Karsky