© Berliner Festspiele, Foto: Fabian Schellhorn
Das Internationale Forum ist ein Stipendienprogramm für aufstrebende Künstler*innen der Darstellenden Künste aus der ganzen Welt. Es ist eine Plattform für internationalen Austausch und Nachwuchsförderung, Initialzündung für Kollaborationen, die Suche nach vielfältigen lokalen Perspektiven auf globale Fragen und ein Freiraum für das gemeinsame Entwickeln künstlerischer Ideen. Hier kommen während des Theatertreffens Künstler*innen in Berlin zusammen, um gemeinsam Theater zu schauen, zu denken, Verbindungen zu knüpfen und zu feiern.
Bewerbungen auf den Open Call sind bis zum 30. November 2025 möglich.
Für die Ausgabe 2026 zieht das Internationale Forum in die Floating University im Berliner Stadtteil Kreuzberg, ein Regenwasserrückhaltebecken des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof, und lädt 30 Theaterschaffende dazu ein, zwei Wochen lang all das zu tun, wofür sonst keine Zeit ist: zuhören, spielen und nachdenken. Im Rahmen von Workshops mit Künstler*innen: ausprobieren und forschen. Infrage stellen und infrage gestellt werden. Inszenierungen schauen und besprechen. Gemeinsam kochen und essen (und abwaschen). Verbindungen wachsen lassen.
Bewerbungsschluss: 30. November 2025 (23:59 Uhr, CET)
Im Herbst 2024 bewarben sich auf den Open Call über 880 Künstler*innen aus 110 Ländern. Das Internationale Forum 2025 versammelte 33 aufstrebende Theaterschaffende, unter anderem aus Riga und Asunción, Ibadan und Schwedt. Für diese Ausgabe zog das Internationale Forum unter der Co-Leitung von Aljoscha Begrich und Sima Djabar Zadegan in die Uferstudios, ein ehemaliges Straßenbahndepot im Berliner Stadtteil Wedding.
Im Depot findet all das statt, was unterwegs nicht stattfinden kann, aber extrem wichtig ist: reinigen, warten, an Stellschrauben drehen. Kurz innehalten vor der nächsten Fahrt. Denn wer in das Depot einkehrt, muss natürlich auch wieder raus. Was passiert, wenn Theater und Kunst ihre gewohnten Räume verlassen? Wie ändert Realität Theater und umgekehrt? Und wie kann Theater selbst ein Transportmittel sein, bei dem alle im besten Fall mitgenommen werden und woanders wieder aussteigen, als sie eingestiegen sind? Diesen und anderen Fragen widmeten sich die Stipendiat*innen gemeinsam in Workshops der Künstler*innen Joana Tischkau, Wang Chong sowie dem Kollektiv Turbo Pascal.
Darüber hinaus hatten die eingeladenen Stipendiat*innen die Gelegenheit, das Festival zu besuchen und zu reflektieren: in Gesprächen und Treffen mit den Künstler*innen der zum Theatertreffen eingeladenen Produktionen, nachts in der Hotellobby und morgens beim Frühsport. Theater nonstop, zwei Wochen lang – als szenische Forschung ganz ohne Produktionszwang. Und doch sollten sich die Welten der Künstler*innen auch im Theatertreffen-Programm zeigen: Bei der Veranstaltung „The Forum’s Forum“ am 17. Mai gewährten die Stipendiat*innen spielerisch einen Einblick in ihr Arbeiten und Schaffen.
Eindrücke vom Internationalen Forum
Jubiläumsprogramm 2025 mit 53 Alumni
Zoom Out: A Surreal Snapshot of the World
© Created by Grover using DALL-E
Seit nunmehr 60 Jahren bringt das Internationale Forum Theaterschaffende aus der ganzen Welt für zwei Wochen in Berlin zusammen. Innerhalb dieser sechs Dekaden versammelte das Stipendienprogramm des Theatertreffens insgesamt 2.476 Künstler*innen aus 90 Ländern. 2025 feierten wir den Geburtstag des Internationalen Forums mit dem Jubiläumsprogramm „Forum Theatertreffen 1965–2025“, kuratiert von Aljoscha Begrich, Sima Djabar Zadegan und Nora Hertlein-Hull mit Beiträgen von 53 Alumni. Hier erhalten Sie einen Einblick in dieses Jubiläumsprogramm. Willkommen zur Story „60 Jahre Internationales Forum“!
Team
Das Internationale Forum (IF) besteht seit 1965. Gegründet unter dem Titel „Begegnung junger Bühnenangehöriger“ ist es die älteste kontinuierlich arbeitende Einrichtung ihrer Art. Zu Beginn war es eine Informations- und Diskussionsveranstaltung für junge professionelle Theatermacher*innen aus der Bundesrepublik Deutschland, 1970 konnte der Teilnehmer*innenkreis nach Vereinbarungen mit Institutionen in Österreich und der Schweiz erweitert werden. Durch die 1980 begonnene Kooperation mit dem Goethe-Institut konnten Stipendiat*innen aus der ganzen Welt eingeladen werden.
Ziel des IF ist es bis heute, einen Freiraum für Theatermacher*innen zu schaffen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen: Einen Raum, in dem es Zeit und Möglichkeiten für künstlerischen Austausch, für gemeinsames Arbeiten, spielerisches Ausprobieren und Forschen gibt – frei vom Druck, ein vorzeigbares Produkt abliefern zu müssen. Bis heute prägt das Infragestellen und Infragegestellt-Werden nachhaltig die Arbeits- und Denkweise der beteiligten Künstler*innen. Nicht zufällig entwickelten sich aus dem Internationalen Forum immer wieder einzigartige transnationale und lang währende Arbeitsgemeinschaften.
Mit den internationalen Stipendiat*innen öffnete sich das IF auch inhaltlich und widmete sich verstärkt gesellschaftspolitschen Fragen auf lokaler und globaler Ebene, um Theater als Raum politischer Öffentlichkeit im Spannungsfeld von Kunst, Politik und Gesellschaft zu befragen. Diskurse um Perspektivwechsel, Gleichstellung, strukturelle Machtverhältnisse und Zugang wurden verstärkt im IF verhandelt, da gerade der Austausch zwischen der lokalen Theaterszene mit Kolleg*innen aus Ländern, die im westeuropäischen Kulturbetrieb weniger im Fokus stehen, die pluralistische Weltsicht und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Blickweisen und Arbeitsformenförderten, über den Horizont des deutschsprachigen Kulturbetriebs hinaus.
Das Internationale Forum erhielt im Jahr 2000 den Fritz-Kortner-Preis, verliehen von der Zeitschrift Theater heute und gefördert von der Friedrich Stiftung. 2001 vergab das Internationale Theaterinstitut (ITI – Zentrum Deutschland) seinen Preis zum Welttheatertag an das IF und seinen damaligen Leiter Manfred Linke.
2025 wurde das 60. Jubiläum des Internationalen Forums mit dem „Forum Theatertreffen 1965–2025“ gefeiert. Das von Aljoscha Begrich, Sima Djabar Zadegan und Nora Hertlein-Hull kuratierte künstlerische Programm, das ausschließlich aus Beiträgen von Alumni bestand, gab einen Einblick in die Vielfalt des künstlerischen Schaffens der 2.476 Künstler*innen aus 90 Ländern, die bisher am sonst für die Öffentlichkeit unsichtbaren Internationalen Forum teilgenommen hatten.
Von 1965 bis 1968 wurde die „Begegnung junger Bühnenangehöriger“ von Joachim Werner Preuß geleitet, in der Zeit von 1969 bis 2005 als „Internationales Forum junger Bühnenangehöriger“ von Manfred Linke. Von 2006 bis 2014 wurde das Internationale Forum geleitet von Uwe Gössel, von 2015 bis 2017 von Daniel Richter und von 2018 bis 2022 von Necati Öziri. 2023 war das Internationale Forum Teil der „10 Treffen“. 2024 übernahmen Aljoscha Begrich und Sima Djabar Zadegan die Leitung.
Seit 1965 haben über 2476 Theaterschaffende aus 90 Ländern ein Stipendium erhalten.
Das Internationale Forum findet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Kultur l lx - Arts Council Luxembourg und dem österreichischen Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport statt. Es wird unterstützt durch den Deutschen Bühnenverein.
Das Theatertreffen wird gefördert durch die
gefördert von
Das Internationale Forum wird realisiert in Kooperation mit
Das Internationale Forum 2025 wurde ermöglicht dank der Unterstützung unserer Partner*innen:
![]() | |||
![]() | ![]() |