Theater

Othello c’est qui

von Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen
Preisträger Festival Impulse 2009

Othello c’est qui

Othello c’est qui © Knut Klassen

weitere Vorstellung
Di 18.05.2010, 21:30
Ort: Sophiensaele
Karten nur über die Sophiensaele

Der Blick auf das Fremde

Zum zweiten Mal lädt das Theatertreffen den Gewinner des Theaterfestivals Impulse, der Besten-Schau der freien deutschsprachigen Theaterszene, nach Berlin ein. Impulse präsentiert alle zwei Jahre in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mühlheim an der Ruhr die bemerkenswertesten Produktionen jenseits des Stadttheaters. So wurden im vergangenen Herbst elf Stücke aus der „ganzen Bandbreite der Formensprache des freien Theaters“ gezeigt, mitausgewählt von den beiden künstlerischen Leitern Tom Stromberg und Matthias von Hartz, für die der Aspekt des internationalen Koproduzierens wesentlich und zukunftsweisend ist: „Anders als im Stadttheater übernehmen Künstler und Gruppen einen Großteil der Produktionstätigkeit selbst. Koproduktionshäuser wie Kampnagel und das HAU, aber auch das Kaaitheater (Brüssel), Theatre de la Ville (Paris) oder Frascati (Amsterdam) sind der institutionelle Rahmen in dem das möglich ist. Die zunehmende Rolle (internationaler) Koproduktionen – wie auch in der diesjährigen Theatertreffen-Auswahl unübersehbar – ist für die internationale freie Szene seit Jahren die selbstverständliche Produktionsform. Das vereinfacht nicht nur den internationalen Austausch, es ermöglicht auch andere, neue Arbeitsweisen und Ästhetiken. Die Zukunft eben.“

Die Wahl von „Othello c’est qui“ für den Impulse-Preis 2009 begründete die Preis-Jury – Vincent Baudriller, Martin Berg, Dr. Christian Esch, Joachim Lux und Annemie Vanackere – mit der „äußerst intelligenten Weise“, in der Regisseurin Monika Gintersdorfer und der bildende Künstler Knut Klaßen „einen Abend zum Thema kulturelle Differenz“ erarbeitet haben. Das Duo, das seit 2005 mit dem ivorischen Choreografen Franck Edmond Yao zusammenarbeitet, stellt die Shakespeare-Figur, die eher für den Blick des Europäers auf das Fremde steht, in der Begegnung zweier Kulturen einem afrikanischen Selbstverständnis gegenüber. „Spielerisch und zugleich ernsthaft wird sich hier dem Mythos Othello genähert. Über die Metaebene des Theaters, mit der die Vorstellung beginnt, führt die Aufführung immer tiefer hinein ins Spiel der Figuren Othello und Desdemona und nähert sich damit Shakespeare mehr, als es vielleicht allen Beteiligten bewusst ist. Der Abend ist sowohl politisch, wie auch ästhetisch, als auch sinnlich ein echter Impuls für das deutsche Theater.“

Besetzung

Cornelia Dörr und Franck Edmond Yao