Theater | 10er Auswahl
von Peter Handke
Bearbeitung von Viktor Bodó
Schauspielhaus Graz
Premiere 14. Mai 2009
Die Stunde da wir nichts voneinander wußten. Martina Stilp, Thomas Frank, Anna Hay, Andreas Kolbabek, Christian Schütz © Peter Manninger
Eine südliche Piazza im hellen Licht, zahlreiche Personen ziehen vorüber und werden dem Dichter zu Figuren seines poetischen Welttheaters: Das ist die Idee von Peter Handkes stummem Spiel „Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“. Die beschauliche, gleichsam interesselose Phantasie setzt der temperamentvolle ungarische Theatermacher Viktor Bodó dem Säurebad einer chaotischen Metropole aus. Die Bühne: eine gesichtslose Fußgängerzone zwischen fahrbaren Container-Buden. Ein schmutziges, enges Café versammelt allmorgendlich dasselbe Dutzend Passanten, die Zeugen eines mysteriösen Verkehrsunfalls werden. Ein Video-Kamerateam folgt den einzelnen als „Ermittler“ bis nach Hause und liefert Puzzleteile einer Geschichte, die uns wortlos in ihren Bann zieht, ohne dass wir die Klärung des Falls vermissten. Bodó setzt in dieser Koproduktion des Grazer Schauspiels und der Szputnyik Shipping Company aus Budapest hundert Minuten lang die pure Spiellust frei: eine hinreißend choreographierte multimediale Symphonie der Großstadt, in der sich Pina Bausch und Jacques Tati selig vermählen.
Regie – Viktor Bodó
Bühne – Viktor Bodó, Pascal Raich
Kostüme– Fruzsina Nagy
Dramaturgie – Anna Veress, Andreas Karlaganis
Licht – Christoph Steffen
Kamera – Christian Schütz
Kameraassistent – Andreas Kolbabek
Musik – Klaus von Heydenaber – (Komposition), Gábor Keresztes
Mit
Gábor Fábián, Thomas Frank, Marina Gera / Zita Téby, Anna Hay, Sophie Hottinger, Péter Jankovics, Löte Koblicska, Steffi Krautz, Kata Petö, Sebastian Reiß, Martina Stilp, Zoltán Szabó, Jan Thümer, Simon Ferenc Tóth, Andrea Wenzl
Musiker
Nitzan Bartana – Violine
Maria Serafin – Violoncello
Klaus von Heydenaber – Klavier
Kata Petö – Sopran
In Zusammenarbeit mit der Szputnyik Shipping Company, Budapest