Performance | 10 Treffen: Herstory Treffen
Teatr Varta, Lviv
LIUTYY © Andrii Pasternak
Mit Worten, Bewegung und Musik erzählt eine Gruppe von Künstler*innen die Geschichten von Soldat*innen und Ehrenamtlichen, die noch gestern gemeinsam mit ihnen auf der Bühne standen. In dieser Geschichte geht es um die Komplexität und Vielschichtigkeit unserer Identität und um den fragilen Prozess, der dazu führt, sie zu verstehen und zu akzeptieren.
Das ukrainische Wort „ЛЮТИЙ“ (Liutyy) hat zwei verschiedene Bedeutungen. Erstens bezeichnet es den Monat Februar, in dem Russland den Großangriff auf die Ukraine begann. Zweitens ist es das Wort für ein Gefühl der Wut, das aufkommt, wenn jemand versucht, alles zu zerstören, was man liebt. Die Performance „ЛЮТИЙ | FebrUaRY“ entstand unter dem Eindruck von radikalen Veränderungen der Umstände und einer äußerst intensiven Erfahrung der massiven, katastrophalen Geschehnisse, die heute in der Ukraine von der russischen Aggression verursacht werden.
Der Text basiert auf Interviews mit ukrainischen Helfer*innen und Militärpersonal sowie auf persönlichen Statements von Schauspieler*innen. Es soll den Geschichten der ukrainischen Frauen und Männer Gehör verschaffen, die heute um ihre Freiheit kämpfen.
In der Performance kommen neben verbalen Äußerungen auch Körpertexte zum Ausdruck, die dabei helfen sollen, schwierige Erfahrungen darzustellen, die nicht auf konventionelle Weise gezeigt werden können. Sie wird von Live-Musik begleitet.
„Es ist unsere Aufgabe, einerseits unsere Empfindsamkeit und unsere Fähigkeit zur Empathie zu bewahren und andererseits mit einer Realität zurechtzukommen, die wir uns nicht ausgesucht haben, die wir aber meistern müssen. Durch schwierige Dialoge miteinander und mit uns selbst finden wir gemeinsame Werte und ein stabiles Gefühl für unsere Identität, das aus miteinander geteilten Geschichten entsteht.“ – Nina Khyzhna
Biografie:
Nina Khyzhna ist eine Theaterregisseurin, Performerin und Choreografin aus der Ukraine. Sie möchte das Theater als sicheren Ort für Dialog nutzen und als gesellschaftliches Instrument, mithilfe dessen Themen wie Toleranz, Inklusion, Gleichberechtigung und Sicherheit Eingang in den gesellschaftlichen Diskurs finden können.
Nina Khyzhna – Regie, Choreografie
Nick Acorne – Komposition
Liuba Ilnytska – Dramaturgie
Tymofiy Irklienko – Bühne
Mit
Olena Bazhenova, Vladyslava Chentsova, Ivan Drobot, Mykola Naboka, Artur Rozbytskyi, Taras Volokh
Danylo Bilous, Ivan Korolev, Andriy Kizim – Live-Musik
In der Performance gibt es Geschichten von Oleg Kadanov, Tetyana Golubova, Vasilisa Haydenko, Yaroslav Podshivalov, Kateryna Pereverzeva, Luna und Pythagoras, persönliche Statements der Darsteller*innen und Texte von Serhii Zhadan und Oleg Kadanov.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.