Theater | 10er Auswahl
von Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
Rimini Apparat / Ruhrtriennale
Uraufführung 23. August 2013
Situation Rooms © Jörg Baumann / Ruhrtriennale
Wie lässt sich im Theater vom Krieg erzählen? Nicht von den fernen Kriegen um Troja, sondern von denen heute? Rimini Protokoll gehen einen völlig neuen Weg: Sie schicken ihre Zuschauer durch einen verschachtelten Parcours, der fast so komplex ist wie die Zusammenhänge des internationalen Waffengeschäfts. Die Welt schrumpft, nicht virtuell, sondern ganz real: Die Fachmesse für Sicherheitstechnik in Dubai liegt nur eine Tür entfernt vom Lazarett-Zelt der „Ärzte ohne Grenzen“ in Sierra Leone. Der Zuschauer wird, ganz wie ein Pilot im modernen Krieg, durch das Labyrinth ferngesteuert, mit Hilfe eines Tablets, das er in der Hand hält. Als sei man der Egoshooter in einem Videospiel, nimmt man die Perspektive des Erzählers auf dem Bildschirm ein. Nur: Die Perspektive wechselt. Vom Waffenlobbyisten zum Friedensaktivisten, vom syrischen Flüchtling zum israelischen Soldaten, vom Täter zum Opfer. Immer wieder trifft man dabei auf andere Menschen in diesem System, die ihrer eigenen Logik folgen. „Situation Rooms“ macht erfahrbar, was sonst abstrakt bleibt: Jeder Krieg ist heute eingebunden in die globale Ökonomie.
Dokumentationsbox ab 2. Mai 2014
im Haus der Berliner Festspiele
www.rimini-protokoll.de
von Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Szenografie Dominic Huber / blendwerk
Video Chris Kondek
Sound Design Frank Böhle
Technische Leitung / Licht Sven Nichterlein
Recherche Cornelius Puschke / Malte Hildebrand
Licht Design Hans Leser / Stefan Neumann
Abu Abdu Al Homssi (Syrien)
Shahzad Akbar (Pakistan)
Jan van Aken (Deutschland)
Narendra Divekar (Indien)
Nathan Fain (World Wide Web)
Reto Hürlimann (Schweiz)
Maurizio Gambarini (Deutschland)
Andreas Geikowski (Deutschland)
Marcel Gloor (Schweiz)
Barbara Happe (Deutschland)
Volker Herzog (Deutschland)
Richard Khamis (Südsudan)
Wolfgang Ohlert (Deutschland)
Irina Panibratowa (Russland)
Ulrich Pfaff (Deutschland)
Emmanuel Thaunay (Frankreich)
Amir Yagel (Israel)
Yaoundé Mulamba Nkita (Kongo)
Familie R (Libyen)
Alberto X (Mexiko)
und Karen Admiraal, Christopher Dell, Alexander Lurz
Koproduktion HAU Hebbel am Ufer, Berlin; Schauspielhaus Zürich; Spielart Festival und Münchner Kammerspiele; Perth International Arts Festival; Grande Halle et Parc de la Villette Paris; Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main; Onassis Cultural Center-Athens