Diskurs | TT Kontext

UNLEARNING 1. Klasse

TT Kontext

Herzlichen Dank an die Studierenden des IALT der Universität Leipzig für die Verdolmetschung bei der Veranstaltung.

Die kapitalistische Lebensweise des Westens sorgt für soziale Ungerechtigkeit auf allen Ebenen. Ausgehend vom Thema des diesjährigen Stückemarkts „Geteilte Welt“ fragen wir, welche anderen Möglichkeiten es gibt, sich diesen Planeten zu teilen? Und wollen wir Privilegien wirklich abgeben? UNLEARNING 1. Klasse will wissen, warum Mitleid nicht ausreicht und welchen Preis es zu zahlen gilt für ein gerechtes und faires Zusammenleben.

<h2>Programm</h2>

16:30-17:30
„Zusammen müssten sie eigentlich unwiderstehlich sein.“
<small>Ein Gespräch zwischen Frigga Haug (Soziologin und Philosophin, Ehren-Vorsitzende des Berliner Instituts für kritische Theorie, Esslingen/La Palma) und Kevin Rittberger (Freier Künstler & Autor, Berlin)</small>
Was ist ein „Herrschaftsknoten“? Was bedeutet es, an mehreren Hierarchieverhältnissen gleichzeitig zu rütteln? Und wann wird das Rütteln reaktionär? Die Marxistin-Feministin Frigga Haug arbeitet seit über vierzig Jahren an einer transformatorischen Perspektive, mit der der Begriff der Arbeit vollkommen anders betrachtet wird.

18:00-18:30
Geteilte Welt
<small>Eine Keynote von Signa Köstler (Performancekollektiv SIGNA, Kopenhagen)</small>
Wie können sich Identitätspolitiken positiv auf den Zusammenhalt und die Pluralität von stark individualistisch geprägten Gesellschaften auswirken? Das Performance-Kollektiv SIGNA hat eine klare ästhetische Vorstellung von einer Ökonomie der Empathie.

18:30-19:30
Solidarität = Selbstmord!?
<small>Ein Gespräch in Kooperation mit der Initiative „DieOffene Gesellschaft“</small>
Mit Signa Köstler (Performancekollektiv SIGNA, Kopenhagen), Mohamed Amjahid (Reporter bei der „ZEIT“, Berlin), Paula Peters (Vizepräsidentin von change.org, Berlin), André Wilkens (Geschäftsführender Vorstand „Die offene Gesellschaft“, Berlin) und Autor*innen des Stückemarkts 2018
Moderatorin Katharina Kühn (Freie Journalistin, Berlin)
Wenn René Pollesch die Behauptung in den Raum stellt, Solidarität komme einem Selbstmord gleich, offenbart sich die Hilflosigkeit solidarischer Praxen im neoliberalen Alltag. Es fehlt klar an einer Politik der Empathie. Doch was sind wir eigentlich wirklich bereit zu teilen – und was gibt es dabei für alle zu gewinnen? Expert*innen diskutieren gemeinsam mit dem Publikum in einem offenen Gesprächsformat.

20:00-21:30
Abschlussdiskussion Stückemarkt
mit Vergabe Werkauftrag

22:30–23:30
UNL€ARNING White Noise
<small>Eine Lecture-Performance von Kevin Rittberger (Freier Künstler & Autor, Berlin) und Stefan Schneider (Freier Komponist, Düsseldorf)</small>
Ein Einwand ist: Zu viel des weißen Rauschens. Der Rauschabdruck ist ja verheerend. Das weiße Rauschen, das alle einlullt, soll gedrosselt werden. Doch fühlt sich der weiße Mann dann nicht selten gleich erdrosselt. Gut, dass wir wenigstens zu zweit sind: Eine einmannfreie Zone, nicht frei von Einwänden.