Inszenierung | 10er Auswahl

All right. Good night.

Ein Stück über Verschwinden und Verlust

von Helgard Haug (Rimini Protokoll) mit Musik von Barbara Morgenstern in Zusammenarbeit mit dem Zafraan Ensemble

Eine Produktion von Rimini Apparat in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Volkstheater (Wien), The Factory – Manchester International Festival, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), PACT Zollverein (Essen)

Uraufführung 16. Dezember 2021 (HAU Hebbel am Ufer)

Videotrailer © Rimini Protokoll

Die Leerstelle steht im Zentrum des Textes und der Inszenierung von Helgard Haug, die eine sehr persönliche mit einer weltweit wahrgenommenen Tragödie verschränkt und dabei auf gesprochenen Text fast vollständig verzichtet.

Publikumsgespräch
Samstag, 14. Mai 2022 im Anschluss an die Vorstellung

2014 verschwindet ein Flugzeug spurlos vom Radar. Fast zeitgleich zeigen sich beim Vater der Autorin und Regisseurin Helgard Haug erste Zeichen von Demenz. In ihrem berührenden Text bringt sie beide Erzählungen zusammen und umkreist die Leerstellen, die das Verlorengehen der menschlichen Präsenz hinterlässt. Musiker*innen des Zafraan Ensemble interpretieren in dem lange nachhallenden, traurig-schönen Konzert-Theater-Abend einen eigens komponierten Soundtrack von Barbara Morgenstern, während der Text auf eine Leinwand projiziert wird.

Statement der Jury

Mit fragender, sanfter Beharrlichkeit verbindet Helgard Haug zwei ganz unterschiedliche Themen zu einem außergewöhnlichen Abend: den Malaysia-Airlines-Flug MH370, der am 8. März 2014 mit 239 Passagieren spurlos vom Radar verschwand, und die nahezu zeitgleich einsetzende Demenz ihres Vaters. In ihrem eindrucksvollen, behutsamen Text verwebt sie die Ereignisse miteinander, schaltet die Orientierungslosigkeit des Vaters, die Störungen seiner Synapsen, die Hilflosigkeit der Familienangehörigen parallel mit dem Erlöschen des Transpondersignals, der verzweifelten Suche nach Wrackteilen und der Hilflosigkeit der Hinterbliebenen. Konsequenterweise arbeitet Haug vor allem mit Textprojektionen und fünf Musiker*innen des Zafraan Ensemble. Was entsteht, ist traurig-schönes, hoch konzentriertes Kopf-Theater, das sich einer der großen Fragen des Lebens widmet: dem Verschwinden und damit dem Tod.

ZumVideostatement von Jurorin Katrin Ullmann in der Berliner Festspiele Mediathek

Künstlerisches Team

Helgard HaugKonzept, Text, Regie
Barbara Morgenstern – Komposition
Zafraan EnsembleOrchester
Johannes Benecke, Mia RainprechterHands
Emma Becker, Evi Filippou, Margot Gödrös, Mia Rainprechter, Ruth Reinecke, Louise Stölting u. a.Sprecherinnen
Evi BauerBühne
Marc JungreithmeierVideo/Lichtdesign
Peter BreitenbachSounddesign
Premil PetrovićDirigat
Davor Branimir VinczeArrangement
Juliane MännelDramaturgie
Aljoscha BegrichOutside Eye
Andreas Mihan, Martin SchweminTechnische Leitung
Lisa HomburgerRecherche, Regieassistenz
Christine RuynatKostüme, Bühnenbildassistenz
Rozenn LièvreAssistenz Sounddesign
Louise StöltingProduktionsleitung

Matthias Badczong (Klarinette), Daniel Eichholz / Evi Filippou (Perkussion), Josa Gerhard (Violine), Martin Posegga (Saxofon), Beltane Ruiz (Kontrabass) Zafraan Ensemble – Musiker*innen Bühne

Damir Bacikin (Trompete), Matthias Badczong (Klarinette), Benedikt Bindewald (Viola), Alice Dixon (Cello), Josa Gerhard (Violine), Florian Juncker (Posaune), Liam Mallet (Flöte), Noa Niv (Posaune), Yumi Onda (Violine), Natalie Plöger (Kontrabass), Martin Posegga (Saxofon), Maria Reich (Viola), Anna Viechtl (Harfe), Adam Weisman (Schlagzeug) Zafraan Ensemble – Musiker*innen Aufnahme

Mainland Media (Micha Kube), Frank BöhleAufnahme Wort
Lyz PfisterÜbersetzung
PANTHEAÜbertitel

Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds sowie durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater und Medien GbR
Musikrechte: Barbara Morgenstern © Maobeat Musikverlag/Budde Music Publishing GmbH